G. Taubald’sche Buchhandlung
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1864 eröffnet Edmund Straub erstmals in Weiden eine Buchhandlung, die drei Jahre später von Gustav Taubald übernommen wird. 1882 übergibt er sie wegen Krankheit an den Schweizer Conrad Ogg. Ein Schlaganfall zwingt Ogg dazu, die Buchhandlung im Jahr 1918 aufzugeben. Danach fällt sie für zwei Jahre in den Besitz des Münchner Buchhändlers Gustav Hoffmann, ehe er sie 1920 an Louis und Wilhelmine Krichbaum veräußert. 1921 übergeben sie die Buchhandlung an ihren Schwiegersohn Anton Winkler. Dieser übergibt sie wiederum 1949 an seine Tochter Maria Mühlbauer. 1980 verkauft sie die Buchhandlung an ihren Weidener Kollegen Heinrich Stangl. Seit 1989 wird sie unter dem Namen Buchhandlung Stangl & Taubald geführt.
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Nach seiner Rückkehr nach Weiden im Sommer 1898 besucht Max Reger regelmäßig die Taubald’sche Buchhandlung, die in dieser Zeit eine wichtige Anlaufstelle für ihn ist. Adalbert Lindner berichtet: “Reger hat sich während seines Aufenthalts in Weiden sehr eingehend mit Lektüre beschäftigt. Befreundet mit dem Weidener Buchhändler Konrad Ogg, dem Inhaber der Firma Taubaldsche Buch- und Musikalienhandlung, konnte er sich aus dessen umfangreicher Leihbibliothek bequem alles holen, was ihn auf dem Gebiete des Romans, der Novelle, der lyrischen, epischen und dramatischen Dichtung interessierte oder was gerade literarisch aktuell war. Wohl täglich fand er sich dort ein, und kam am Freitag vormittag der übliche Bücherballen aus Leipzig an, so konnte Reger das Öffnen kaum erwarten und half meist selber gleich mit auspacken. […] Was ihn aber besonders auf dem Gebiete der neueren Dichtung interessierte, wurde mit nach Hause geschleppt zur genaueren Durchsicht und gelegentlich späteren Verwendung. So blieb er auf diesem für ihn so unendlich wichtigen Feld auch in der Kleinstadt Weiden ständig gut auf dem laufenden. Alles, was in jenen Tagen von den neuesten Namen: Bierbaum, Liliencron, Dehmel, Karl Henckell, Anna Ritter, Arno Holz, Gustav Falke, Johannes Schlaf und anderen, erschien, entging nicht seinem Durste nach der großen, echten Lyrik, und so kam er nach und nach in den Besitz einer umfangreichen Sammlung von fein ausgewählten lyrischen Werken, die ihm besonders später mit das Rüstzeug für seine so zahlreichen Liederschöpfungen abgeben sollten.” 1
Auch die Tatsache, dass Reger sein Wiegenlied Schließe, mein Kind, die Äuglein zu (WoO VII/19, Erstausgabe Ende 1899) bei Conrad Oggs Selbstverlag, der an die Buchhandlung angeschlossen ist, verlegt, zeugt von einem guten Verhältnis der beiden. Conrad Ogg publiziert neben Regers Werk außerdem Karten von Weiden und Umgebung, Baulinienpläne, Konjugationstabellen für französische Verben und eine kleine Schwimmschule.2 Auch nach seinem Umzug nach München bleibt Reger der Taubald’schen Buchhandlung treu. Er bestellt seine Bücher weiterhin über Lindner bei Conrad Ogg: “Bitte, sage Herrn Ogg, dass ich baldigst die Bücher von Victor Blüthgen brauche.” 3
Object reference
G. Taubald’sche Buchhandlung, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00151.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.
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