Anna Ritter
Dedicatee, Lyricist
- Dedicatee, Lyricist
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1.
1.1.
Anna Ritter, geboren am 23. Februar 1865 in Coburg als Tochter eines Exporteurs, verbrachte ihre ersten Kinderjahre in New York. 1869 kehrte sie mir der Familie nach Deutschland zurück, wo sie bis zum Ende ihrer schulischen Ausbildung (1879) in Kassel lebte. Die nächsten beiden Jahre lebte sie in einem Pensionat in Montmirail bei Neuchâtel (frz. Schweiz). Kurz nach ihrer Heimkehr verlobte sie sich mit dem späteren Regierungsrat Rudolf Ritter, den sie 1884 heiratete. Nach dem frühen Tod ihres Mannes (1893) verließ sie Kassel und siedelte sich mit ihren drei Kindern in Frankenhausen (Thüringen) an. Seit 1900 war sie Mitarbeiterin der illustrierten Familienzeitschrift Die Gartenlaube. Ihre schriftstellerische Tätigkeit brachte neben Prosatexten (Novellen und ein Reisetagebuch) zwei umfangreiche Gedichtbände hervor, die 1898 und 1900 veröffentlicht wurden. Auch wenn Anna Ritter erst spät zur Literatur fand, war sie bereits 1898 im Lexikon deutscher Frauen der Feder mit einem eigenen Eintrag verzeichnet.1 Zur Jahrhundertwende erschien ihr erster Gedichtband bereits in der 5. und 1918 in der 30. Auflage. Anna Ritter starb am 31. Oktober 1921 in Marburg/Lahn.
1.2. As lyricist
Ritters Lyrik wurden vielfach vertont, u.a. von Gerard Bunk, Clara Faisst, Paul Graener, Joseph Haas, Hugo Kaun, Othmar Schoeck, Margarete Schweikert, Jean Sibelius, Karol Szymanowski und Ludwig Thuille.
Parallelvertonungen zu Reger
- Pythia
- Hans Hermann, Nr. 5 aus: Sechs Gedichte (1898)
- Adolf Emge, Nr. 2 aus: Drei Lieder op. 11, Titel: Hat einmal ein Mädel die Muhme gefragt (1900)
- Victor Hollaender, Nr. 3 aus: Fünf Gesänge (1900)
- Vom Küssen
- Hans Hermann, Nr. 4 aus: Sechs Gedichte (1898)
- Alexander von Fielitz, Nr. 1 aus: Fünf Gedichte op. 74 (1900)
- Joseph Marx, Ein Brettellied im Volkston (1901)
- Walter Courvoisier, Nr. 2 aus: Sechs Lieder op. 6 (1903–04)
- Ich glaub, lieber Schatz
- Alexander von Fielitz, Nr. 3 aus: Sechs Lieder op. 72 (1899)
- Victor Hollaender, Nr. 1 aus: Fünf Gesänge (1900)
- Martha von Wittich, Nr. 1 aus: Zwei Lieder op. 6 (1900)
- Clara Faisst, Nr. 1 aus: Fünf Lieder op. 6 (1901–03?)
- Frank Valentin Van der Stucken, Nr. 3 aus: Drei Lieder op. 34 (1904)
- Dora Pejačević, Nr. 3 aus: Vier Lieder op. 30 (1911)
- Louise Pauline Marie Héritte-Viardot, Nr. 5 aus: Sieben Lieder (o.J.)
- Mein Traum
- Alexander von Fielitz, Nr. 5 aus: Sechs Lieder op. 72 (1899)
- In verschwiegener Nacht
- Alexander von Fielitz, Nr. aus: Fünf Gedichte op. 74 (1900)
- Victor Cormann, Nr. 5 aus: Fünf Lieder op. 3 (1899)
- Walter Courvoisier, Nr. 3 aus: Sechs Lieder op. 6 (1903–04)
- Hugo Kaun, Nr. 1 aus: Fünf Lieder op. 63 (ca. 1905)
- Gerard Bunk, Nr. 5 aus: Fünf Lieder im ernsten Ton op. 21 (1907/09)
- Arthur Andersen, Nr. 2 aus: Two Songs (1908)
- Rudolph Ganz, Nr. 3 aus: Lieder op. 2 (1908)
- Berta Bock, Nr. 3 aus: Lieder op. 9 (ca. 1910)
- Louise Pauline Marie Héritte-Viardot, Nr. 1 aus: Sieben Lieder (o.J.)
- Volkslied
- Peter Gast, Nr. 3 aus: Sechs Lieder op. 8; Titel: Ein Vöglein singt im Walde (1900)
- Georg Messner, Nr. 2 aus: Sechs Lieder op. 2 (1901)
- Fritz Kauffmann, Nr. 3a aus: Lieder und Gesänge op. 31; Titel: Ein Vöglein singt im Walde (1903)
- Robert Kahn, Nr. 2 aus: Neun Lieder im Volkston op. 47 (1903)
- Frank Valentin Van der Stucken, Nr. 3 aus: Fünf volkstümliche Lieder op. 33 (1904)
- Othmar Schoeck, Ein Vöglein singt im Walde WoO 23 für Chor a cappella (1906)
- Fritz Lubrich jr., aus: Lieder op. 11a (1916)
Weitere Vertonungen
- Károly Aggházy: Schelmenlied op. 30 Nr. 3 (v: 1898)
- Johan Backer-Lunde: Das tiefe Kämmerlein für Singstimme und Orchester op. 34 Nr. ?
- Walter Courvoisier: Schlimme Zeichen op. 6 Nr. 4 (1903–04)
- Richard Eichberg: Mädchenlieder. Der erste Ball. Sechs Gedichte op. 19 (v: 1899)
- Adolf Emge: Waldtragödie, op. 11 Nr. 1 (v: 1900)
- R. Evers: Zwei Lieder op. 22 (v: 1900)
- Clara Faisst: Hast nicht ein einzig Mal zurückgeschaut op. 6 Nr. 2 (v: 1901–03?), Die Insel der Vergessenheit op. 8 Nr. 1
- Alexander von Fielitz: Schlafe, ach, schlafe, Einsamkeit op. 72 Nr. 4 u. 6 (v: 1899), Was geht das fremde Lied mich an, Schneewittchen in der Wiege, Ein Stündchen lang, Wie ein Rausch ist deine Liebe op. 73 Nr. 1–3 u. 6 (v: 1900), Sehnsucht op. 74 Nr. 5 (v: 1900), Sechs Gedichte von Anna Ritter op. 76
- Hermann von Glenck: Werdelust, Wandervogel op. 1 Nr. 2 u. 3 (1901), Morgen op. 20 Nr. 2, Altarbild (1911)
- Gustav Götze: Zwei Lieder op. 10 (v: 1900)
- Paul Graener: Liebe op. 21 Nr. 1 (v: 1909), Das Ringlein brach entzwei op. 29 Nr. 1 (v: 1911), Schelmenlied op. 30 Nr. 3 (v: 1909), Das fremde Lied op. 40 Nr. 3 (v: 1916)
- Luise Greger: Ich wollt’ ich wär’ des Sturmes Weib, Nun steigt aus blauen Tiefen (v: 1900)
- Joseph Haas: Frühlingsmärchen op. 24 Nr. 2 (1909)
- Louise Héritte-Viardot: Sieben Lieder, Arme kleine Liebe, Erlösung
- Hans Hermann: Verheissung, Wach’ auf mein Lieb (v: 1898), Der neidische Mond op. 44 Nr. 2 (v: 1899), Der erste Ball. Liedercyklus op. 45 (v: 1899), Rauhreif für Singstimme und Mason-Hamlin-Harmonium (v: 1899), Das Ringlein brach entzwei (v: 1903)
1. Reger-Bezug
In Kontakt mit den Werken der Dichterin kam Reger durch deren Veröffentlichungen in der Zeitschrift Jugend, einer “Münchner illustrierten Wochenschrift für Kunst und Leben”.1 Reger muss aber auch die Sammlung Gedichte von Anna Ritter gekannt haben, denn als Opus 23 Nr. 2 vertonte er das Gedicht Pythia, welches nur darin veröffentlicht wurde.2
Regers Opus 31 basiert ausschließlich auf Gedichten Ritters und ist der Dichterin “in Verehrung gewidmet”. Vergleichbare Zyklen, die er jedoch nicht umsetzte, plante Reger für die Dichter Ludwig Jacobowski und Franz Evers.3 Zwar hat sich kein Briefwechsel erhalten, doch ist eine schriftliche Korrespondenz Regers mit der Dichterin durch Sekundärquellen belegt. Die Textvorlage zu Die Betrogene spricht op. 43 Nr. 6 wurde Reger, als Dank für die Widmung von Opus 31, vermutlich handschriftlich übermittelt.
Object reference
Anna Ritter, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00020.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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