Männergesang-Verein Wien

Classification
Musical Institution, Choir
Settlement
Wien

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1.

1.1.

Am 6. Oktober 1843 beschloss August Schmidt, Herausgeber der Allgemeinen Wiener Musikzeitung, “in Wien einen Männergesang-Verein nach dem Muster der in Deutschland florirenden derartigen Gesangsinstitute ins Leben zu rufen”.1 Am 17. Dezember 1843 nahm der neue Verein unter Schmidts Leitung erstmals an einem Konzert im Saal des Wiener Musikvereins teil. In der Folge wurden Gustav Barth und Anton M. Storch zu Chormeistern gewählt. 1847 führte der Verein ein Ehrenhonorar für die Erstaufführung eines Werkes ein, zu dessen Empfängern neben etwa Johannes Brahms, Anton Bruckner und Richard Wagner auch Reger gehörte.2 1861 errang der Verein beim Großen Deutschen Sängerfest in Nürnberg den Ehrenpreis beim Wertungssingen. Johann Strauß (Sohn) widmete dem Verein neun Werke, darunter 1866 eine eigene Fassung für Männerchor und Militärkapelle des gerade entstandenen Walzers An der schönen blauen Donau, uraufgeführt am 15. Februar 1867.3 1907 trat der Männergesang-Verein als erster deutschsprachiger Gesangverein in den USA auf, 1993 widmete ihm die Österreichische Post anlässlich seines 150-jährigen Bestehens eine Sondermarke.

1.2.

Die Basler Liedertafel wurde 1852 gegründet. Sie bildete sich “teilweise aus infolge politischer Zwiste ungefähr zehn Jahre früher aus dem [Basler] Männerchor ausgetretenen Sängern, teilweise aber auch aus jüngern Elementen”.4 1862 erschien ein Liederhort. Auswahl vierstimmiger Gesänge für die Basler Liedertafel. Zusätzlich zu dem Männerchor kam 1898 für Kammermusik der Reveille-Chor hinzu, 1927 für ältere Mitglieder der Veteranen-Chor, 2014 die junge tafelrunde und 2022 das Frauen-Ensemble Singvoll.


1
August Schmidt, Der Wiener Männergesang-Verein: Geschichtliche Darstellung seines Entstehens und Wirkens zur Feier seines fünfundzwanzigjährigen Jubiläums, Wien 1868, S. 3.
2
Elisabeth Anzenberger-Ramminger/Christian Fastl, »Wiener Männergesang-Verein«, in Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hrsg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 5.4.2023, abgerufen am 29.11.2023).
3
Bis 2023 haben mehr als 350 Komponisten dem Wiener Männergesang-Verein Werke gewidmet.
4
C. Meyer, »Die Stadt Basel von 1848–1858«, in Basler Jahrbuch 1906, S. 106.

1. Reger-Bezug

Reger widmete dem Wiener Männergesang-Verein und seinem Dirigenten Richard Heuberger 1904 Nr. 1–8 der Zehn Gesänge für Männerchor op. 83.

2. Reger-Bezug

Reger widmete der Basler Liedertafel und ihrem Dirigenten Hermann Suter 1912 das Requiem für Männerchor op. 83 Nr. 10. Am 27. September des gleichen Jahres wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Object reference

Männergesang-Verein Wien, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00231.html, last check: 22nd November 2024.

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