Leipzig, 13th December 1910

Max Reger to Max Friedlaender

Object type
Letter
Date
13th December 1910 (source)
Sent location
Leipzig
Source location

Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Sehr geehrter Herr!
Auf Ihre Anfrage betreff der musikalischen Herrschaft Berlin’s […]

Regesta
antwortet auf die Frage betreffend der musikalischen Vorherrschaft Berlins über Deutschland mit einem Zitat aus der Deutschlandhymne [Notenbeispiel] und bittet, dies auch so unverändert zu veröffentlichen • bittet um die Zusendung von zwei Exemplaren des beim E. erscheinenden Konzertkalenders • fragt nach einer »Pariser Angelegenheit« • benennt Werke und Interpreten für die geplanten Konzerte [in Berlin] • bittet, für die Lieder Anna Erler-Schnaudt zu engagieren (ersatzweise: Getrud Fischer-Maretzki)
Remarks

Notenbeispiel (Deutschlandlied-Initiale) rot eingerahmt

Referenced works

Publications

1.

[gedruckter Briefkopf:]
PROF. DR. MAX REGER LEIPZIG, DEN [handschriftlich:] 13. Dez 1910
KAISER-WILHELM-STRASSE 68, I.

Sehr geehrter Herr!

Auf Ihre Anfrage betreff der musikalischen Herrschaft Berlin’s über ganz Deutschland habe ich Ihnen folgende Antwort zu geben:
[Notenzitat Incipit der Nationalhymne]
Ich glaube, daß man Ihre Rundfrage nicht kürzer u. treffender beantworten kann u. bitte ich Sie, das was ich rot umränderte genau so zu veröffentlichen; bitte, senden Sie mir 2 Exemplare Ihres Concertkalenders; notieren Sie das.
Bitte, wie steht es mit der Pariser Angelegenheit? Also: Hillervariationen op 100, Klavierkonzert op 114 (gespielt von Frau Professor Frieda Kwast-Hodapp) beide Werke dirigiert von Max Reger; in der Kammermusikmatinée: Cellosonate op 116 (bei C. F. Peters erschienen!); Lieder gesungen von Frau Erler-Schnaudt – u. wenn diese Dame verhindert sein sollte – dann Frau Dr Fischer-Maretzki – Berlin N. 6. Neue Königstraße 38 II.
Ich bitte Sie, mir darüber doch baldigst definitiven Bescheid zu geben.
Ergebenst
Dr Max Reger.

2.

[gedruckter Briefkopf:]
PROF. DR. MAX REGER LEIPZIG, DEN [handschriftlich:] 9. Juli 1910
KAISER-WILHELM-STRASSE 68, I.

Lieber Herr Stein!

Wie ich bedaure, morgen nicht bei Ihnen sein zu können, das vermag ich Ihnen gar nicht zu sagen. Ich habe Max sogar gebeten, was ich sonst nicht thue, wenn er in der Arbeit sitzt, aber es half nichts; er steckt tief im 3. Satz des Klavier-Concertes [op. 114], u. will das Werk scheint es, noch vor unserer Reise Ende Juli fertig haben. Satz 1 u. 2. sind schon im Stich; Verlag Bote u. Bock. Dann kommt ein Streich-Sextett [op. 118] u. – aber nur für Sie – ein „Requiem“ [op. 144b] Text von Hebbel; für Männerchor, Orchester u. Altsolo; Gudrun Fischer-Maretzki gewidmet. Das ist für die Saison 1911–12 da u. hoffe ich sehr, daß Sie es mit G. F-M. als Solistin bringen. Aber sagen Sie nicht, daß ich’s Ihnen schon schrieb; ich thue es nur so früh, damit Sie nicht drauf vergessen; auch ein Klavier Band [Opus 115], 4–6 Stück Kinderlieder(liedchen) [Opus 76 Bd. V] kommen diesen Sommer; ich habe entzückende Texte. Sie sehen, Max ist wieder hoch –; er ist guter Laune u. wird fein schlank durch Massage etc. Die Kinder sind fiedel u. munter, aber wir entbehren Wärme u. Sonne; gestern goß es ununterbrochen, ebenso heute; es ist zum Verzweifeln; aus dem Gartenfest morgen wird wohl ein Hausfest werden; zu schade. – Seien Sie Maxl nicht böse, daß er nicht kommt; er meint, Sie wüßten es doch, daß man nicht reisen kann, während gerade das Kind zur Welt kommt; er hofft, Sie kommen zu dieser Taufe am 15. Dez. durch Frieda Kwast im Gewandhaus mit der Gretel; hinterher seid Ihr dann bei uns, gelt? Am 1. Dez. spielt Schmuller das Reger-Concert [Opus 101] auch im Gewandhaus; hören Sie ihn Sich an; wenn Sie ihn bei Sich spielen lassen, legen Sie doch wahrlich Ehre ein. Wie sollen denn unsere guten Künstler u. Künstlerinnen einen Stamm bekommen, wenn sie sich nicht hören lassen können; einige Concerte gehen doch nicht so oft. – Verzeihen Sie Schrift u. Styl, aber ich höre immer auf Max’ Spiel u. habe Muskelrheumatismus im rechten Arm, was nicht so angenehm ist. Max u. ich senden Ihnen zu morgen 1000 Grüße u. Wünsche für bestes Gelingen; wir bitten Sie, alle unsere Bekannten auf’s Freundlichste zu grüßen. An Bauzelchen viele Eia; nächsten Sommer kommen wir mal sicher mit unseren Mädels; na die 3 zusammen; das wird was geben. Ihnen u. Gretel alles Gute; stets Ihre getreue
Elsa.

Object reference

Max Reger to Max Friedlaender, Leipzig, 13th December 1910, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01000098.html, last check: 8th September 2024.

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