Weiden, 18th September 1898

Max Reger to Caesar Hochstetter

Object type
Letter
Date
18th September 1898 (dated)
Sent location
Weiden
Source location

Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Verehrtester Herr Hochstetter!
Vielen Dank für Ihren freundlichen Brief; Ihre Photographie […]

Regesta
dankt für Brief und Mitteilung, dass erste Hälfte des Artikels nun im Verlag • Fotografie des E. ist »schon meinem Künstleralbum einverleibt« • kann noch nicht mitteilen, wann er nach Leipzig kommt • »mit Praeger & Meier hat sich alles zerschlagen – wie ich nämlich für meine Manuskripte das auf dem Verlagssschein das von Pr. & M. anerkannte Honorar haben wollte – da machten sie Ausflüchte« • plant jetzt die Werke bei Max Brockhaus einzureichen, wird dorthin am nächsten Tag die Lieder op. 23 [ohne Nr. 2], »Six Pièces« für Klavier op. 24, die geistlichen Gesänge op. 19 und die Choralphantasie op. 27a [später op. 27] senden • äußert sich ausführlich zu der Choralphantasie • bittet den E., an Brockhaus zu schreiben, dass bald der Artikel in den Redenden Künsten erscheine • verleiht seiner Hoffnung Ausdruck, dass die dem E. gewidmeten Klavierstücke bald bei Augener erscheinen
Remarks

*Datierung 18. September 1898 von fremder Hand


Publications

Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 347f. (dort als Ende September 1898)

Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1956 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Heft 3), S. 27f.

1.

Verehrtester Herr Hochstetter!
Vielen Dank für Ihren freundlichen Brief; Ihre Photographie hat mich sehr erfreut; selbe ist schon meinem Künstleralbum einverleibt. Herzlichsten Dank dafür!
Besten Dank auch für die freudige Mitteilung, daß die Hälfte des Artikels nun glücklich in Leipzig ist; ich werde heute selbst an den Redakteur Carlos Droste schreiben, ihm danken für die Bereitwilligkeit etc. Schaden kann es doch nichts, nicht wahr!
Wann ich nach Leipzig komme, weiß ich nicht; zuerst muß meine Verlegerfrage geordnet sein – denn mit Praeger & Meier hat sich alles zerschlagen – wie ich nämlich für meine Manuskripte das auf dem Verlagsschein von Pr. & M. anerkannte Honorar haben wollte – da machten sie Ausflüchte. Also Schluß – ich ließ mir meine sämtlichen Manuskripte wiedergeben. Nun rät der bekannte, mir befreundete Musikschriftsteller A. Smolian, ich sollte zu Max Brockhaus, Leipzig, Querstraße 16 II gehen. Ich sende nun morgen an diesen op 23. Drei Lieder (ganz anders wie die bisherigen)[,] op 24 Six Pièces pour Piano à 2 mains, op 19 2 geistliche Gesänge u. die Hauptsache op 27a Phantasie über den Choral „Ein’ feste Burg ist unser Gott“ für Orgel. Auf dieses Werk muß ich näher eingehen. Es ist also unter Beibehaltung der Choralmelodie als c.f. jeder Vers musikalisch illustriert; was den Stil anbetrifft, so gibt Ihnen die Passacaglia aus meinem op 16 Aufschluß, nur daß op 27 a noch viel gedrungener u. viel „flüssiger[“] ist. Der eminente Organist Karl Straube, dem sie gewidmet ist, bezeichnet die Phantasie als ein kolossales Werk u. als das genialste, das über diesen Choral erschienen. Der letzte Vers ist als eine freie Fuge über das Anfangsmotiv des Chorals musikalisch illustriert, dabei geht in den Zwischenspielen der Fuge der Choral ruhig seinen Weg weiter; ich habe das Werk selbst vor 8 Tagen gespielt, u. die Wirkung ist, ohne mir zu schmeicheln, grandios – es ist das Beste, was ich bisher geschrieben. Straube spielte sie letzten Dienstag in einem Konzert 2 x (als erste – u. dann letzte Nummer) Nun habe ich an Sie die große herzliche Bitte, an Brockhaus zu schreiben, ihm mitzuteilen, daß Artikel mit Bild von Ihnen über mich in Bälde in den „Redenden Künsten“ erscheint, etc. etc. Seien Sie nicht böse, wenn ich Sie so sehr belästige – aber ich weiß, daß Sie selbstlos u. uneigennützig sind u. also einem Collegen gerne helfen. Herzlichsten u. besten Dank dafür. Oder meinen Sie vielleicht, Ihr Brief könnte mir insofern schaden, als der Brockhaus daraus ersähe, daß wir befreundet – u. also das Freundschaftsgefühl bei Abfassung des Artikels mitgeholfen hätte! Ich überlasse das Ihnen. Wenn Sie schreiben vielen Dank.
Darf ich Sie bitten, wenn Sie schreiben, dies möglichst balde zu thun, damit Ihr Brief bis Mittwoch in Leipzig ist.
Und nochmals seien Sie nicht böse, wenn ich Sie so sehr belästige.
Hoffentlich kommt das Ihnen gewidmete Heft Klavierstücke [Aquarellen op. 25] recht balde bei Augener heraus – u. Sie werden wohl dann Vergnügen daran haben.
Nicht wahr die Recensionen von Smolian u. Dr. Reimann senden Sie mir wieder, wenn Sie selbe nicht mehr gebrauchen; es sind meine einzigen Exemplare!
Auch vielen Dank dafür, daß Sie mir die Nummern der Redenden Künste, in denen der Artikel erscheint, zusenden wollen; ich sende Ihnen selbe dann wieder zurück.
Zum Schlusse nochmals herzlichsten Dank
für Alles, besonders für Ihr Bild, das ganz
ausgezeichnet ist,

Ihr mit besten Grüßen
freundschaftlichst ergebenster
Max Reger

Object reference

Max Reger to Caesar Hochstetter, Weiden, 18th September 1898, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01000135.html, last check: 21st November 2024.

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