München, 3rd December 1903

Max Reger to Paul Nikolaus Cossmann, Süddeutsche Monatshefte

Object type
Letter
Date
3rd December 1903 (source)
Sent location
München
Source location
DE,
München,
Münchner Stadtbibliothek, Monacensia,
Reger, Max A I/98

Senders
  • Max Reger

Incipit
Sehr geehrter Herr!
Danke Ihnen schönstens! Das „undankbare Studienwerk“ […]

Regesta
berichtet, dass das „undankbare Studienwerk“ bereits untergebracht wäre • verspricht, den Aufsatz Hugo Wolfs künstlerischer Nachlass bis zum 5. 12. an Hofmiller zu schicken • erzählt, dass der Aufsatz als Nachtarbeit entstanden sei und ihm das lesbare Schreiben Schwierigkeiten bereitet hätte: »Meine Hand ist durch das viele Notenschreiben für eine leserliche Schrift einfach ruiniert« • wünscht Bürstenabzüge seines Aufsatzes um den 20. 12. 1903 • kündigt Aufsatz über Edouard Schilsky an: »einen sehr begabten, total unbekannten Komponisten, z. Z. in Krailling-Planegg lebend« • bittet den E., in seiner Abwesenheit stellvertretend die eventuelle Wahl für die Ortsgruppe [München des Allgemeinen Deutschen Musikvereins] anzunehmen • bittet, seinen Friedenswillen zu betonen • hofft allerdings auf Beendigung der »Anrempeleien von gewissen Herren« • übersendet eine Kritik von Hermann Teibler und kündigt weitere Kritiken aus Berlin und Breslau an
Remarks

Der Aufsatz Hugo Wolfs künstlerischer Nachlass erschien in den von Paul Cossmann 1904 gegründeten Süddeutschen Monatsheften (1. Jg./Heft 2 (Februar 1904), S. 157-164) • der Aufsatz zu Edouard Schilsky, der in keinem Musiklexikon verzeichnet ist, ist nicht erschienen • Reger wurde in der Münchner Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Musikvereins Schriftführer, Vorstand war Max von Schillings, zu dem das Verhältnis nicht immer spannungsfrei war

Referenced works

Publications

1.

[Gedruckter Briefkopf:]
Max Reger
München
Preysingstrasse 1bI. München, den 3. Dec. 1903..

Sehr geehrter Herr!
Danke Ihnen schönstens! Das »undankbare Studienwerk« [Beiträge zur Modulationslehre, Schriften A1], ist schon untergebracht.
Mein Aufsatz Hugo Wolfs künstlerischer Nachlaß wird bis spätestens Sonnabend den 5. Dec., allerspätestens Sonntag 6 Dec. in den Händen des Herren Dr Hofmiller, Kirchenstraße 5 sein – oder soll ich denselben Ihnen senden? Ist Ihre Adresse Königinstraße 103 richtig?
Ich hab seit 14 Tagen die Nächte zu dem Aufsatz benützen müssen, der Entwurf geht ja schon schnell bei mir; aber die rein technische Aufgabe des so Schreibens, daß der Setzer die Sache lesen kann, ist für mich d.h. für meine Hand geradezu qualvoll. Meine Hand ist durch das viele Notenschreiben für eine leserliche Schrift einfach ruiniert, u. machen Sie Sich keinen Begriff, was es mich anstrengt leserlich zu schreiben; sonst wäre der Aufsatz schon vor 5 Tagen fertig gewesen.
Vom 7. – 16. December bin ich nicht hier; von 8.–12. Januar bin ich nicht hier; Sonst hause ich immer in der »Wolfs«grube Preysingstr. 1. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn ich die Bürstenabzüge meines Hugo-Wolfaufsatzes so gegen 20. Dec. erhalten könnte, damit ich doch während der Weihnachtsfeiertage beim Durchlesen die Vorfreude habe, mit welch’ Gesichtern der Aufsatz aufgenommen wird.
Sodann werde ich Ihnen einen 2. Aufsatz an[bieten] über Eduard Schilsky, einen sehr begabten total unbekannten Komponisten z.Z. in Krailling-Planegg lebend. Diesen 2. Aufsatz hoffe ich sehr, Ihnen Ende Februar 1904 zur Verfügung stellen zu können.
Nun á discretion: Wenn während meiner Abwesenheit (7.–16. December resp 8.–12. Jan) die bewußte Zusammenkunft stattfinden sollte, so autorisiere ich Sie hiermit mit allen Rechten d.h. der Wahl u. Annahme einer ev. Wahl meiner Persönlichkeit; ich bitte Sie, da meinen Willen zum Frieden gehörig betonen zu wollen, aber auch in meinem Sinn sprechen zu wollen, daß ich hoffe, daß nun die lausigen Anraunzereien von gewissen Herren endlich mal aufhören – dies mache ich zur Bedingung!
Damit Sie sehen, daß gewisse RecensionenArm in Arm mit ihren trefflichen Berliner Kollegen erscheinen, sende ich Ihnen anbei eine Kritik von Hermann Teibler, die Sie wohl sehr interessieren dürfte. Apropos: Ende December werde ich Ihnen eine Reihe von Kritiken über mich aus Berlin u Breslau geben, welche Sie mit den schon [in] Ihrem Besitz seienende zur »freundlichen Begutachtung« benützen möchten!
Mit der Bitte um frdl. Benachrichtigung (baldigst) ob Sie diesen Brief erhalten haben

Ihr mit besten Grüßen
auch von meiner Frau ergebenster
Max Reger.

Object reference

Max Reger to Paul Nikolaus Cossmann, Süddeutsche Monatshefte, München, 3rd December 1903, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01005523.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.

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