Weiden, 12th September 1892
Max Reger to George Augener, Augener & Co.
Meiningen,
Meininger Museen,
Sammlung Musikgeschichte/Max-Reger-Archiv,
Br 026/3
- Max Reger
Hochgeehrter Herr Augener!
Besten Dank dafür, daß Sie so freundlich waren mir […]
die Violinsonate d-moll op. 1 wurde im Februar 1893, die Violinsonate D-Dur op. 3 wurde vor Mai 1893 gedruckt (beide bei Augener); das von Reger erwähnte Präludium und Fuge war für Augeners Sammlung Cecilia. A collection of Organ Pieces in diverse styles geschrieben worde, wurde allerdings vom Verlag nicht aufgenommen; Reger ergänzte das Werk durch eine Fantasie und konnte es schließlich als Drei Orgelstücke op. 7 bei Augener herausgeben
- Sonate d-moll op. 1
- Sonate D-dur op. 3
- Three Pieces op. 7
Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 123
Max Reger, Briefe eines deutschen Meisters. Ein Lebensbild, hrsg. von Else von Hase-Koehler, Leipzig 1928, S. 30
1.
Weiden, den 12. Sept. [1892]
2.
Hochgeehrter Herr Augener!
Besten Dank dafür, daß Sie so freundlich waren mir eine 2. Korrektur von op 3 [Violinsonate D-dur] zu senden; es hat fast gar nichts mehr gefehlt. Einige, (vielleicht 5–6) falsche Noten, die der Stecher falsch gestochen hat u. dann eine kleine Vergeßlichkeit im Adagio, indem er immer statt in einigen Fällen stach; die Form gibt es einfach nicht; sie ist undenkbar; ich muß deshalb bitten die 5–8 Korrekturen die nötig sind zur völligen Vollendung des Werkes machen zu lassen. So z.B. ist der Schlußakkord in dem Finale durch ein Versehen zu einer gräßlichen Dissonanz geworden, es versteht sich von selbst daß der Stecher diesen seinen Fehler verbessert. Glauben Sie mir es ist mir selbst sehr unangenehm wenn die Korrekturen so viel Mühe machen; aber es liegt doch sowohl in Ihrem als auch in meinem Interesse, wenn Druckfehler, falsche Noten so viel als möglich vermieden werden. Mit den Bögen mache ich es jetzt ja so wie auf die allgemeine Art u. Weise u. so handelt es sich nur um falsch gestochene Noten.
Für die Cäcilia1 habe ein Präludium u Fuge [später Opus 7 Nr. 1] fertig. Ich werde es Ihnen nächstens übersenden; Charakter ist freudig – festlich – also schon so daß Sie die Nummer brauchen können. Nun noch zu einer großen Hauptsache Die Bemerkung wegen des Zeichens ^ könnte vielleicht unten auf die 1. Seite so gedruckt werden: „Das Zeichen ^ bedeutet kein sf, sondern eine gelinde Dehnung der Note über der es steht.“
Vielleicht wollen Sie’s englisch u. deutsch auf jedes Exemplar stechen; wie haben Sie sich mit dem Titel entschlossen. Nicht mehr so wie Sie seinerzeit mir Skizze sandten.
Wenn sich die Stecher mal mehr an meine Schrift gewöhnt haben werden dann werden Fehler auch weniger vorkommen. Es thut mir wirklich sehr leid daß die Correkturen so viel Mühe machen! Die op 1 [Violinsonate d-moll] werden wohl balde kommen. Von nun an bitte ich Sendungen an mich unter meiner alten Adresse nach Wiesbaden Bleichstraße 39 gelangen zu lassen da das Schuljahr wieder angeht u. ich dort sein muß.
Nehmen Sie die besten Wünsche für Ihre Gesundheit,
u. die herzlichsten Empfehlungen an Hr Sohn u. Frl Tochter
von Ihrem
ergebensten
Max Reger.
Object reference
Max Reger to George Augener, Augener & Co., Weiden, 12th September 1892, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01005785.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.
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