München, 3rd July 1905
Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn
: Sotheby’s, Auktion 17. November 1983 (mit Teilabbildung)
- Max Reger
Lauterbach u. Dr Kuhn
Leipzig
Rossstrasse 18
Lieber Freund!
Anbei sende ich eingeschrieben in Rollen den 4. (u. letzten) Satz […]
sendet am gleichen Tag per eingeschriebenem Geschäftspapier das Manuskript des 4. Satzes der Sinfonieta op. 90 (vgl. Postbucheintrag)
- Schlichte Weisen op. 76
- Sinfonietta A-dur op. 90
Max Reger, Briefe an die Verleger Lauterbach & Kuhn. Teil 1 [1902–05], hrsg. von Susanne Popp, Bonn 1993 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 12), S. 496f.
1.
[gedruckter Briefkopf:]
[links:] MAX REGER
MÜNCHEN
Victor Scheffelstr. 10/III.
MÜNCHEN, den 3. Juli 1905.
Anbei sende ich eingeschrieben in Rollen den 4. (u. letzten) Satz meiner Sinfonietta op 90 an Dich ab! Ich bitte Dich, den Stich dieses 4. Satzes so beschleunigen zu lassen, daß ich bis 20. oder 21. Juli allerspätestens die Korrekturabzüge habe u. bis spätestens 26. Juli den exemplarmäßigen Abzug vom 4. Satz habe!
Bitte, richte alle Sachen, d. h. alle meine Bitten in diesem Briefe so, wie ich bitte; es ist alles zu wichtig!
Wann erhalte ich die Korrekturen vom 3. Satz? Die sollten doch schon längst da sein! Bitte, sorge dafür, daß auch der exemplarmäßige Abzug vom 3. Satz baldigst zu mir kommt! Ich sehe den Korrekturen des 3. Satzes mit größter Spannung entgegen! N. B. Die Solo–Violine des 3. Satzes muß extra gestochen werden mit viel „Stichnoten“ für den Spieler; lasse mir sicher – bitte – einen Abzug dieser Soloviolinstimme mit den Abzügen der Partitur des 3. Satzes recht bald zukommen. N. B. Diese Soloviolinstimme muß alle meine Bemerkungen wie z. B. „gut hervortretend“ etc etc. unbedingt enthalten!
v. Schuch macht sicher meine Sinfonietta; ich lege Dir seinen Brief an mich bei; bitte, sende mir denselben recht balde zurück!
Du schreibst mir in Deinem letzten Briefe u. bietest mir 125 M pro 1 Schlichter Weise [op. 76 Bd. II]! Das würde 15 mal 125 = 1875 M machen; es ist das rührend freundlich von Dir; allein ich nehme die 1875 M für die neuen Schlichten Weisen nicht an, sondern schlage Dir vor: pro Lied 100 M also 15 mal 100 = 1500 M (nicht 1850). Ich bitte Dich, damit sicher einverstanden zu sein! Mehr als 1500 nehme ich für keinen Fall!
Im Laufe dieser Woche erhältst Du sicher noch die 15 neuen „Schlichten Weisen“! Bitte, gib dieselben sofort in Stich! Ich muß bis 19. Juli spätestens die Korrekturabzüge von den neuen Schlichten Weisen u. einen exemplarmäßigen Abzug davon ebenfalls bis 19. Juli sicher haben; letzteren für Frau Mysz–Gmeiner!
Bitte, sei so gut u. schreibe mir umgehendst nach Empfang des letzten Satzes eine Karte, daß Du 1.) den letzten Satz von op 90 gut erhalten hast! 2.) daß Du mit meinem Vorschlag (1500 M für die Schlichten Weisen Band II) u. nicht 1875 M einverstanden bist!
Mit viel schönsten, herzlichsten Grüßen an Dich, Deine sehr verehrte Frau Gemahlin, Deine Kindlein, Herrn Dr Kuhn von meiner Frau, besonders von Deinem treulichst ergebensten
Max Reger
Bitte, 4. Satz der Sinfonietta vorsichtig auspacken! Bitte, nochmals um umgehendste Nachricht, daß 1.) Satz 4 von op 90 gut bei Dir angekommen, daß 2.) Du mit 1500 M (anstatt 1875) für die 15 neuen „Schlichten Weisen“ einverstanden bist! Den Brief von Schuch erbitte zurück! Bitte, alles in diesem Brief genauestens so machen zu wollen. Die Sonatinen [op. 89] für Klavier erhaltet Ihr noch sicher diesen Monat!
Hier herrscht furchtbare Hitze! Man kann kaum arbeiten dabei!
Object reference
Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn, München, 3rd July 1905, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01006772.html, version 3.1.1, 31st January 2025.
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