Weiden, 11th January 1899
Max Reger to Breitkopf & Härtel
Darmstadt,
Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt,
Musikabteilung,
- Max Reger
Hochgeehrter Herr!
Mit diesem Briefe erlaube ich mir, Ihnen einige Manuskripte […]
interne Kommentare der Gutachter: »Zumeist unerquicklich. C R [Carl Reinecke]«; »Elend zusammengestoppeltes Zeug, ohne Phantasie, ohne Noblesse, ohne jeglichen Sinn für Klangschönheit, ohne Sinn f Deklamation, Borch.«
Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 376f.
Max Reger, Briefe eines deutschen Meisters. Ein Lebensbild, hrsg. von Else von Hase-Koehler, Leipzig 1928, S. 61
1.
Weiden, bayerische Oberpfalz
Allee 22, 11. Jan. 1899.
Hochgeehrter Herr!
Mit diesem Briefe erlaube ich mir, Ihnen einige Manuskripte zu übersenden u. Sie um Drucklegung derselben zu ersuchen. Es sind op 19 Zwei geistliche Gesänge für mittlere Stimme mit Orgel u. op 23 Vier Lieder.
Die geistlichen Gesänge [op. 19] schrieb ich deshalb, da man in Kirchenconcerten als „Sologesänge“ nicht gerade die größte Auswahl in der betreffenden Literatur hat. Diese beiden Gesänge ergeben ein Heftchen von nur 8 Druckseiten. Die Vier Lieder op 23 weisen alle eine ganz einfache Klavierbegleitung auf; doch bemühte ich mich selbstverständlich überall dem Text entsprechend eine möglichst charakteristische Musik zu schreiben.
Dem Paquete beiliegend finden Sie einige Kritiken über früher erschienen[e] Werke von mir u. bitte ich Sie selbe gütigst durchsehen zu wollen. Auch auf die No 2 der „Sängerhalle“ neuesten Jahrgangs erlaube ich mir, Sie zu verweisen. Hoffentlich finden die Ihnen gesandten Lieder op 23 u. Gesänge op 19 Ihren Beifall u. entschließen Sie Sich selbe zu drucken.
Sehr dankbar wäre ich Ihnen, wenn Sie mir für die Lieder u. Gesänge ein kleines Honorar bewilligen wollten.
Indem ich Sie ergebenst um gütige Benachrichtigung bitte, ob Sie die Lieder u. Gesänge in Ihren Verlag nehmen u. welches Honorar Sie zu zahlen an mich die Güte hätten
Ihr
mit vorzüglichster
Hochachtung ergebenster
Max Reger
Gestatte mir auch, Empfehlungsbrief des Herrn Generalmusikdirektor F. Mottl beizulegen.
2.
[Auf der Rückseite des Briefes: Eingangsvermerk des Verlags, demzufolge es sich bereits um Verlagsangebot Nr. 10 des Jahres 1899 handelte, sowie Begründung der Gutachter, die den Druck ablehnten:] Zumeist unerquicklich. C R [= Carl Reinecke, sowie:] Elend zusammengestoppeltes Zeug, ohne Phantasie, ohne Noblesse, ohne jeglichen Sinn für Klangschönheit, ohne Sinn f Deklamation. Borch [= vermutl. Gustav Borchers].
Object reference
Max Reger to Breitkopf & Härtel, Weiden, 11th January 1899, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01007258.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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