Weiden, 10th June 1901
Max Reger to Julius Smend
Berlin,
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,
Musikabteilung,
N.Mus. Nach. 60 B IV: Briefe, 47
- Max Reger
Ew. Hochwürden!
Gestatte mir, Ihnen anbei per + Band die Ihnen dedicierte […]
der Strassburger Theologie-Professor Julius Smend (1857-1930) war Herausgeber der Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst; bei den vier versprochenen Choralvorspielen handelt es sich vermutlich um die Opera 79b Nr. 2, 3, 4 10 oder 11, die am 17. 8. 1901an Smend gesand wurden
- Fantasia and Fugue on B-A-C-H op. 46
- Drei Choralphantasien op. 52
- Two sacred Songs WoO VII/30
Max Reger, Briefe eines deutschen Meisters. Ein Lebensbild, hrsg. von Else von Hase-Koehler, Leipzig 1928, S. 89f.
1.
Weiden, Allee 22
Oberpfalz, Bayern,
10. Juni 1901
Ew. Hochwürden!
Gestatte mir, Ihnen anbei per x-Band die Ihnen dedicierte Orgelphantasie op. 52 I nebst zwei geistlichen Liedern [WoO VII/30] zu senden. Ich bitte freundlichst entschuldigen zu wollen, wenn ich Ihnen nicht alle drei Exemplare der Fantasie op. 52 I II III sende – allein die Exemplare eines Autors sind nicht zu viel. Es freut mich sehr, dass Sie s.Z. die Dedication angenommen haben, u. bitte das Exemplar freundl. entgegen zu nehmen. Mein so langes Schweigen – bitte ich dringendst nicht als Unhöflichkeit meinerseits auffassen zu wollen – allein ich bin eben mit Arbeiten zu sehr gesegnet, sodass die Correspondenz, welche bei mir enormen Umfang erreicht hat, notgedrungener Weise darunter leiden muss! So war es mir eben wegen Zeitmangel nicht möglich, anfangs dieses Monats nach Heidelberg zur Allgemeinen Deutschen Tonkünstlerversammlung zu fahren, wo Herr K. Straube mein op. 46 spielte und anscheinend damit wirklich sehr grossen Erfolg hatte.
Was Ihre Befürchtung betreff. hochgeschätzter Monatsschrift betr., d.h. es könnte die Leser verstimmen, wenn zu oft da mein Name genannt wird, so stehe ich der Sache zu fern (von hier aus), um da »mitreden« zu können; ich weiss bloss das, dass ich schon von verschiedenen Lesern der Monatsschrift gebeten worden bin, meine musikalischen Beiträge da nicht einzuschränken!
Selbstredend bin ich stets mit Vergnügen bereit, da Beiträge zu liefern, falls Sie u. Herr Prof. D. Spitta damit einverstanden sind –, möchte mich aber auch nicht aufdrängen resp. einen Würdigeren nicht den Platz wegnehmen. Vor 5–6 Wochen habe ich sowieso keine Zeit an kleinere derartige Arbeiten zu gehen, ich werde mir aber erlauben, Ihnen im August noch kleine Choralvorspiele [für Orgel] zu senden, welche ich Sie bitte, für Jahrgang 1902 zu reservieren.
Mit der Bitte, mein langes Schweigen in Anbetracht der argen Arbeit freundlichst entschuldigen und mich benachrichtigen zu wollen, ob Sie die mit diesem Briefe an Sie abgehenden Noten erhalten haben.
Ew. Hochwürden
mit vorzüglichster Hochachtung
u. Verehrung ergebenster
Max Reger
Object reference
Max Reger to Julius Smend, Weiden, 10th June 1901, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01009172.html, last check: 23rd November 2024.
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