Jos. Aibl
Correspondence
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1.
1.1.
Der Münchner Verlag wurde 1825 durch Joseph Aibl (1802–1834) gegründet.1 1837 übernahm Eduard Spitzweg (1811–1884), Bruder des Malers Carl Spitzweg und bereits im Hause angestellt, von Aibls Witwe Jenny die Geschäftsleitung. Unter Vertrag hatte Aibl seinerzeit u.a. Konrad Max Kunz, den Komponisten der Bayerischen Volkshymne.2 Spitzweg baute die Geschäfte weiter aus, 1881 erschienen bei Aibl etwa erste Kompositionen des damals 17-jährigen Richard Strauss. Nach dem Tod Eduard Spitzwegs führten seine Söhne Eugen und Otto den Verlag weiter. 1902 geriet Aibl durch eine langwierige Krankheit Eugen Spitzwegs, der wohl hauptsächlich der Ansprechpartner für die Komponisten war, in Schieflage; im Frühjahr 1904 wurde der Verlag an die Universal Edition, Wien, verkauft3 und sein Sitz nach Leipzig verlegt. 1942 wiederum erfolgte der Wechsel der Hauptniederlassung nach Wien. 1947 übernahm Walter Hinrichsen (siehe C.F. Peters) als Alleininhaber den Verlag, der 1951 in einen VEB umgewandelt wurde. Das Sortimentgeschäft, das spätestens seit 1900 in München von Unico Hensel, dem Inhaber der Hofmusikalien- und Pianoforte-Handlung Alfred Schmid Nachf., geführt wurde, bestand bis wenigstens 1968.4
1. Reger-Bezug
Als sich 1898 Regers Verhältnis zu seinem bisherigen Hauptverlag Augener & Co. verschlechterte, verhandelte er mit mehreren Konkurrenzunternehmen (Praeger & Meier, Brockhaus, C.F. Peters, Breitkopf & Härtel). Richard Strauss, der ihn bereits im Jahr zuvor als Bearbeiter an Aibl empfohlen hatte, setzte sich nun auch für den Komponisten Reger ein. Da Aibl aufgrund der Honorarfrage noch zögerte (vgl. Brief vom 16. November 1898 an Caesar Hochstetter), schloss Reger (ebenfalls auf Empfehlung von Strauss) zunächst einen Vertrag mit dem Leipziger Verlag Rob. Forberg. Anfang Dezember 1898 schließlich konnte Reger seine Sechs Walzer für Klavier zu vier Händen op. 22 bei Aibl unterbringen, war jedoch weiterhin auf Fürsprecher angewiesen (vgl. Brief vom 23. Dezember 1898), bis Aibl sich zu Regers Hauptverlag in dessen Weidener Zeit (1898–1901) entwickelte. Am 1. Februar 1899 schrieb Reger u.a. an seinen Vetter Hans Koessler: “Ich freue mich sehr in Herrn Aibl [Eugen Spitzweg], mit dessen Honorierung ich sehr zufrieden bin, einen so guten Verleger gefunden zu haben.” (Brief)1 Im November 1899 legte der Verlag einen Reger-Prospekt auf, woraufhin Reger an Caesar Hochstetter meldete: “Aibl nimmt nun alles.” (Brief vom 4. Dezember 1899)
Gleichwohl war Reger mit der Arbeit des Verlags und insbesondere seinen Honoraren auf Dauer doch nicht zufrieden. Als Eugen Spitzweg 1902 erkrankte, stagnierten die Aktivitäten des Verlags und wuchs Regers Unmut: “Es war skandalös geradezu, wie sie den Strauss in Bezug auf Honorare drückten! […] andere Verleger zahlen [auch] mir mehr! […] Spitzwegs haben im Verkehr mit den Musikalienhändlern sich „Eigenheiten“ zugelegt, daß jeder Musikalienhändler ungern bei ihnen bestellt […] Aber alle Vorstellungen noch so dringend u. energisch nützen mir nichts – ich stütze mich nun nicht mehr auf Aibl allein” (Brief von Ende Mai 1902 an Elsa von Bercken). Über den Jahreswechsel 1902/03 trat Lauterbach & Kuhn an Aibls Stelle.
Im Jahr 1900 widmete Reger den Verlagsinhabern Eugen und Otto Spitzweg die Romanze G-dur op. 50 Nr. 1 bzw. das Streichquartett g-moll op. 54 Nr. 1.
Im März scheinen dann die Würfel gefallen: “Nachdem ich mit meinem englischen Verleger [Augener & Co.] ganz gebrochen, habe ich nun vorerst 4 Werke an Forberg in Leipzig u. neuerdings 13 größere Werke an Jos. Aibl in München verkauft. Mit letztrer Firma stehe ich jetzt in enger Verbindung u. werden alle zukünftigen Werke dort erscheinen.” (Brief vom 26. März 1899 an Anna Bunse, in Der junge Reger, S. 403)
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Jos. Aibl, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00129.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.
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