Auguste Vollmar
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Auguste Vollmar war vermutlich die Tochter des Kunstmalers Ludwig Vollmar (1842–1884) und dessen Frau Kunigunde.1 Über ihre Ausbildung ist nichts bekannt. 1892 absolvierte sie wohl einen ihrer ersten Auftritte in München im Rahmen eines Orchester-Vereins-Konzertes u.a. mit einem Wiegenlied von Peter Tschaikowsky,2 1895 sang sie eine kleinere Solopartie (Engel) in dem Oratorium Kain von Max Zenger.3 Zu dieser Zeit muss sie versucht haben, in der USA Fuß zu fassen. In der Wintersaison 1895/96 war sie Mitglied der Philadelphia Opera Company (u.a. Gretel in Humperdincks Hänsel und Gretel und Zerlina in Mozarts Don Giovanni),4 im Frühjahr 1896 ging sie mit der Damrosch Opera Company auf Tournee (u.a. Ännchen in Webers Freischütz),5 ebenso in der Wintersaison 1896/97, gemeinsam u.a. mit Lili Lehmann-Kalisch (auf dem Programm standen Opern von Wagner, Mozart, Bizet, Meyerbeer, Flotow, Verdi und Walter Damrosch selbst).6
Innerhalb dieser ersten Jahre ihrer Karriere gehörte sie wohl auch dem Münchner Opern-Ensemble an. In der Rezension eines Liederabends Ende Februar 1898 wird sie als “stimmlich gut begabte und auch musikalisch intelligente Künstlerin” gewürdigt.7 Die Deutsche Kunst- und Musik-Zeitung verortete sie bei dieser Gelegenheit am New Yorker Metropolitan-Theater8 und war begeistert: “Die junge Dame, eine höchst anmuthige Erscheinung, verfügt über eine schön ausgebildete glockenhelle Stimme von echtem Sopranklange. Die Auffassung zeichnet sich aus durch natürliche Frische, der Vortrag durch Wärme und Innerlichkeit.”9 Begleitet wurde sie von dem späteren Domorganisten Josef Schmid, der ihr bis dahin bereits fünf Lieder gewidmet hatte. Widmungen erhielt sie ebenfalls von Ludwig Thuille und Felix vom Rath, alles Vertreter der »Münchner Schule«. Darüber hinaus stand sie wohl in Kontakt mit dem Dichter Paul Heyse bzw. dessen Frau.10 Nach einem dem Komponisten Friedrich Schaffner gewidmeten Abend am 29. April 1904 (u.a. gemeinsam mit Josef Loritz)11 sind bislang keine weiteren Auftritte im Münchner Raum nachweisbar.
Bis 1938 ist Auguste Vollmar als Konzertsängerin im Adressbuch von München aufgeführt.12
1. Reger-Bezug
Es ist lediglich ein gemeinsamer Auftritt von Reger und Auguste Vollmar bekannt. Bei dem ursprünglich für den 4. Dezember 1902 angesetzten Liederabend, der letztlich am 3. Februar 1903 im Münchner Palais Portia stattfand, begleitete Reger jedoch nur seine eigenen, zumeist neuen Lieder. Theodor Kroyer lobte in der Münchner Allgemeinen Zeitung die Werke und ihre Interpretation gleichermaßen: “Es sind entzückende, herrliche Schöpfungen, voll Phantasiereichtum und Geist […]. – Frl. Vollmar brachte diese Lieder eminent ausdrucksvoll zum Vortrag.” (%Rezension%) Und wenn Reger auch damit rechnete, dass in “den „Neuesten Nachrichten“ […] an Freundl. Vision [op. 66 Nr. 2], Du bist mir gut [op. 66 Nr. 4], Kindergeschichte [op. 66 Nr. 12] herumgemäkelt” (Brief vom 29. November 1902 an Lauterbach & Kuhn) werden würde, kaprizierte sich Rudolf Louis nach viel Lob lediglich auf Freundliche Vision als Beispiel für neuere Werke Regers, “die geradezu abstoßend wirken in ihrer äußeren Gesuchtheit und Gequältheit ohne inneren musikalischen Gehalt. […] Glücklicherweise entschädigten dafür die meisten anderen Sachen […]. Fräulein Vollmar, deren künstlerische Vorzüge bekannt sind, verdient ebensosehr Dank für die Wahl ihres fesselnden Programms wie für seine ausgezeichnete Durchführung.” (%Rezension%) Gegenüber seinen Verlegern sah sich Reger möglicherweise zur Vorwärtsverteidigung gezwungen: “Ich muß da bemerken, daß Frl Vollmar bei der „Freundlichen Vision“ derart aufgeregt war, daß sie dieses Lied vollständig verdarb; deshalb auch die Kritik in den Neuesten Nachrichten, welche Sie betr. Freundlicher Vision sicher sehr amüsieren wird. Denn es ist doch unerhört, daß sich ein Kritiker so verrennen kann als mit Freundlicher Vision.” (Brief vom 8. Februar 1903 an Lauterbach & Kuhn)
Object reference
Auguste Vollmar, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_02354.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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