Meiningen, 10th May 1912
Max Reger to Georg II. Herzog von Sachsen-Meiningen
Only known from: Postausgangsbuch 4 (1911–1913), Meininger Museen, Sammlung Musikgeschichte/Max-Reger-Archiv, Inv.-Nr. XI-4/3317, Bl. 26
- Max Reger
S. Hoheit Herzog Georg
Villa Carlotta bei Cadenabbia
Durchlauchtigster Herzog! Gnädigst regierender Herzog und Herr!
Für Ew. Hoheit huldvollen Brief meinen unterthänigsten Dank! Ich kann denselben erst heute beantworten […]
- An die Hoffnung op. 124
- Eine romantische Suite op. 125
- Römischer Triumphgesang op. 126
- Konzert im alten Stil op. 123
Max Reger, Briefwechsel mit Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, hrsg. von Hedwig und Erich Hermann Mueller von Asow, Weimar 1949, S. 220–223
1.
Meiningen 14. März 1912
Durchlauchtigster Herzog!
Gnädigst regierender Herzog und Herr!
Soeben komme ich von Hildburghausen zurück u. beeile mich, Ew. Hoheit Bericht über die Prüfung zu senden.
Ich war auf das Höchlichste u. Angenehmste überrascht, wie vorzüglich der Chor des Seminars (Männerchor a ca[p]ella) zwei so rasend schwere Chöre wie z.B. Totenvolk von Hegar und Hochsommernacht von Reger sang; auch das Schülerorchester selbst errang meine vollste Zufriedenheit durch ebenso exakten wie intonationsreinen Vortrag von Balletmusik von Schubert und Sinfonia aus Bach’s Weihnachtsoratorium. Der Chor sang zum Schlusse noch 4stimmig ein Volkslied – ebenfalls prächtig. Ich habe dann jeden Schüler einzeln in Gesang, Orgel- und Violinspiel geprüft, auch die Aufgaben in Harmonielehre alle durchgesehen. Auch hierin war ich mit den Leistungen sehr, sehr zufrieden; ich weiß sehr wohl, was man von den Schülern eines Lehrerseminars an musikalischen Kenntnissen u. Fertigkeiten verlangen darf u. kann und es freut mich, Ew. Hoheit unterthänigst melden zu könen, daß der Musikunterricht am Seminar in Hildburghausen in den Händen der Herren Geuther u. Johne bestens aufgehoben ist. Nach meinem Dafürhalten sind die beiden eben genannten Herren sogar fast zu streng in der Zensur.
Die Angelegenheit des 2. Fagottisten Herrn Knorre hat sich ja unterdessen erledigt, indem Ew. Hoheit unterdessen meinen Bericht betreff der Entlassung des Herrn Knorre erhalten haben werden.
Herr Mühlfeld muß aber noch einen Aufsatz schreiben und zwar für die Veröffentlichungen der internationalen Musikgesellschaft; Herr Mühlfeld muß sich deswegen mit Breitkopf u. Härtel, Leipzig, Nürnbergerstraße 36 in Verbindung setzen; hier ist das richtige Organ für die Aufsätze betreff der Meininger Funde. Solche Aufsätze interessieren in erster Linie den Musikforscher; es ist unbedingt nöthig, daß der Aufsatz oder ein anderer über die Meininger Funde in der soeben von mir gezeichneten Zeitschrift veröffentlicht wird. Die „Neue Zeitschrift für Musik“, die Herr Mühlfeld nennt, wird arg wenig gelesen; das Blatt war schon mal eine Zeitlang „selig entschlafen“; dagegen wird die von mir namhaft gemachte Zeitschrift international von allen Musikforschern gelesen.
Für Ew. Hoheit so huldvollen Brief meinen unterthänigsten Dank! Ew. Hoheit so unendlich huldvolles Interesse an meiner Gesundheit rührt mich unendlich. Aber ich fühle mich ja so frisch und gesund; nichts ermüdet mich und meine Nerven sind in denkbar bestem Zustande; körperlich u. geistig fühle ich mich ausnehmend wohl u. gesund! Und jede Arbeit ist mir ein Vergnügen! Und wenn nun der Sommer – 15. April – beginnt, dann geht ein tolles Komponieren los u. meine Frau kann’s bezeugen, daß ich nie besserer Laune bin, als wenn ich gar so arg tief im Komponieren drin bin. Ich kann ja doch nichts dafür, wenn mir so viel einfällt; u. wie gesund ich fühle, geht doch schon daraus hervor, daß mich die Leute immer daraufhin ansprechen, daß ich immer jugendlicher aussehe. – Ich danke Ew. Hoheit ganz unterthänigst, daß Ew. Hoheit die Huld u. Gnade haben wollen, an Frau G. Fischer-Maretzki u. Prof. Straube die von mir erbetenen Auszeichnungen zu geben! Beide Künstler resp. Künstlerin verdienen diese hohe Auszeichnung. Und ich bitte Ew. Hoheit davon überzeugt zu sein, daß ich niemals irgend jemand vorzuschlagen mir unterthänigst erlauben werde, der nicht der Auszeichnung als Mensch u. Künstler voll u. ganz würdig ist. So habe ich sofort alle geschäftlichen Beziehungen zu einem Herrn abgebrochen, der die Hofkapelle nur deshalb zu Concerten engagieren will, um von Ew. Hoheit Auszeichnungen zu erlangen. Außerdem ist der Ruf dieses Herren in moralischer Beziehung ein derartiger, daß ich es nicht verantworten könnte, daß die Hofkapelle mit solchen – Kerlen in Verbindung steht. Natürlich hab’ ich einen Todfeind mehr; aber einen Lumpen in moralischer Beziehung zum Feinde zu haben, ist nur ehrenvoll.
Anbei finden Ew. Hoheit die 3 Briefe an den Komponisten Reichel, der mir allerdings total unbekannt war. Was Ew. Hoheit über „Tradition“ da schrieben, war mir hoch-, hochinteressant. Es wird leider zu oft von „Tradition“ von lediglich denkfaulen, bequemen Leuten geschrieben und gesprochen!
Ich habe auch den Eindruck, als ob Hildburghausen viel musikverständiger wäre als Meiningen selbst! Ohne im Geringsten zu übertreiben, kann man mit vollem Rechte behaupten, welche Stadt auf der ganzen Welt von der Einwohnerzahl Meiningens hat – abgesehen vom Schauspiel – ein so gutes Orchester? Ich weiß keine Stadt. Aber in Meiningen weiß man diese Tatsache absolut nicht zu schätzen. Wenn man z.B. sämtliche, aber auch alle Kritiken vergleicht, die wir erhalten haben, seitdem ich die Ehre habe, die Hofkapelle Ew. Hoheit zu dirigieren, so wird ohne weiteres klar, daß die Kritiken, die im kühlsten Tone geschrieben sind, aus Meiningen selbst sind; u. wenn wir getadelt werden resp. wurden, war es nur in Meining’schen Zeitungen. Diese meine Behauptung ist eine unleugbare Tatsache: die Meininger Kritiken sind unsere schlechtesten. In jeder Stadt, in der wir bisher spielten, wurde unser Auftreten von der Presse als musikalisches Ereignis, sehr oft sogar als der Glanzpunkt der Saison bezeichnet – in Meiningen da werden wir gar nicht estimiert. Und zwar ist es ein Steuer- oder Zollbeamter namens Niese u. der Gesanglehrer am Gymnasium Herr Paulke (oder wie er heißt) die uns so arg kritisch unter die Lupe nehmen.
Daß Ew. Hoheit so arg mit Furunkeln geplagt waren, ist ja fürchterlich; hoffentlich heilen diese bösen, so schmerzhaften Dinger nun ab u. ich darf mir wohl unterthänigst gestatten, Ew. Hoheit unsere herzlichsten wie besten Wünsche zur Befreiung von diesen Furunkeln zu senden. Daß es gnädigster Frau Baronin wieder besser geht, ist uns eine wahre Herzensfreude und ich darf wohl Ew. Hoheit unterthänigst bitten, unsere besten Genesungswünsche an Frau Baronin huldvollst übermitteln zu wollen.
Für die so liebenswürdigen Grüße von gnädigster Frau Baronin danken meine Frau u. ich ganz herzlichst u. gestatten uns, diese so liebenswürdigen Grüße verehrungsvollst zu erwidern. Anbei finden Ew. Hoheit auch eine Postkarte, lt. der ich – Rückseite – am 10. oder 11. März dieses Jahres in Darmstadt im Concert gewesen sein soll; ich muß da doch einen Doppelgänger haben: am 10. März abends dirigierte ich ein Concert der Hofkapelle in Eisenach; am 11. März abends hielt ich Probe im Singverein zu Meiningen ab. Was doch die Zeitungen nicht alles wissen!!!
Selbstredend hat die Kritik aus Eisenacher Tagespost, die ich gestern unterthänigst an Ew. Hoheit sandte, enormes Aufsehen gemacht; die da aufgestellte Behauptung von meiner Rücksichtslosigkeit u. Unausstehlichkeit ist ja so gravierend u. die ganze Sache so sehr Aufsehen erregend, daß es kein Wunder ist, wenn davon allgemein gesprochen wird. Nach meiner Ansicht rührt die ganze Geschichte von jemand her, der sich durch meine Anwesenheit in Meiningen ganz ungeheuer beengt fühlt u. der auch kein Mittel scheut, um mich aus Meiningen zu vertreiben resp. auch die Concertreisen des Orchesters lahm zu legen, indem man verbreitet, daß meine Rücksichtslosigkeit mich in Meiningen unmöglich gemacht hat! Aber – wer ist oder sind diese Persönlichkeiten????
Am 19. März ist nun unser Concert in Berlin, abends 8 Uhr; ich gestatte mir auch [auf?] extra Blatt noch genau meine Adressen anzugeben. Dienstag (19. III.) früh 9 Uhr reisen wir nach Berlin. Von Berlin erwarte ich Schimpfereien in der Presse; Berlin ist doch „parvenu“! Berlin wurde zu schnell Großstadt, und nun sitzen die Leute da mit einem Dünkel u. sehen mit unsagbarem Mitleid u. Sarkasmus auf unser armes Provinzlerthum herab. Und dazu die nicht anders als unausstehlich frech u. unverschämt zu bezeichnende Art u. Weise des größtentheils verjudeten Berliner Kritikerwesens!
Ich muß noch Ew. Hoheit unterthänigst um Urlaub für 12. April bitten; am 27. Februar hätte ich in Frankfurt a.M. spielen sollen, mußte aber das Concert wegen meines damaligen Hexenschußanfalls absagen; meine Bemühungen, das Frankfurter Concert überhaupt los zu werden, waren leider erfolglos u. so bitte ich Ew. Hoheit unterthänigst um Urlaub für den 12. April.
Mit den besten herzlichsten Wünschen für Ew. Hoheit u. gnädigster Frau Baronin Befinden u. den ehrfurchtsvollsten Gefühlen
Ew. Hoheit unterthänigster Diener
Max Reger.
2.
Meiningen 10. Mai 1912
Durchlauchtigster Herzog!
Gnädigst regierender Herzog und Herr!
Für Ew. Hoheit huldvollen Brief meinen unterthänigsten Dank! Ich kann denselben erst heute beantworten, da ich gestern in Leipzig war u. da am kgl. Konservatorium zu unterrichten u. Ew. Hoheit Brief erst heute früh 2 1/2 Uhr bei meiner Rückkehr von Leipzig vorfand.
Was nun die Garantiesumme von 2573 M betrifft für das Berliner Concert, so ist die Angelegenheit folgendermaßen: Schon im April vor einem Jahre, als Ew. Hoheit geruhten, mich zum Hofkapellmeister zu ernennen, entstand in mir sofort der Plan, in Berlin zu concertieren mit der Kapelle. Da ich nun meine Stellung erst am 1. Dezember antreten konnte, so lag es klar auf der Hand, daß das Berliner Concert — die gnädigste Genehmigung Ew. Hoheit vorausgesetzt — erst am Ende der Musiksaison 1911/12 sein konnte, also zu einer Zeit, in der das Publikum schon musiksatt ist. Da es nun enorme Kosten macht, mit einem Orchester nach Berlin zu reisen, so war ein Defizit in Berlin unausbleiblich. Ich habe nun eine Reihe von Freunden, die alle in glänzender Geldlage, Musikenthusiasten sind – u. als ich die Befürchtung eines Defizits aussprach, da wurde mir sofort angeboten, daß jegliches Defizit gedeckt werden sollte. Ich betone ausdrücklichst, daß die Familie, die dieses Defizit deckte, in [dreifach unterstrichen:] glänzendster Geldlage ist u. die Sache nur aus reinstem Kunstinteresse gab. Jegliche anderen Beweggründe sind da vollständig ausgeschlossen. Den Namen darf ich allerdings nicht verraten. Diese „Garantie“ für das Berliner Concert geschah nur aus reinstem Kunstinteresse u. Enthusiasmus u. von einer Familie, die man ruhig zu den reichsten Leuten in Deutschland zählen kann. Wie ich mir schon unterthänigst gestattete, Ew. Hoheit mitzutheilen, ist es nicht nur mein brennender Ehrgeiz, künstlerisch das Möglichste mit der Hofkapelle Ew. Hoheit zu leisten, sondern auch finanziell was zu leisten. So hoffe ich z.B. im nächsten Winter durch die Reisen der Kapelle mindestens 13–14000 M baren Überschuß zu erzielen. – Wir haben ja – Gott sei Dank – in Deutschland noch Leute von vornehmer Gesinnung, die mit Freuden solche Summen geben aus reinstem Kunstinteresse – u. jene Summe für das Berliner Concert ist mir, – ich betone das – gegeben worden, weil die betreffende Familie großes Interesse daran hat, mich als Dirigenten zu fördern – aber alles nur aus reinstem, durchaus total unegoistischem Kunstinteresse. Ich bitte Ew. Hoheit unterthänigst, es nicht als Eigenlob aufzufassen, wenn ich sage, daß eben die Hofkapelle Ew. Hoheit jetzt wieder größtes Interesse in allen musikliebenden Kreisen erweckt hat, weil ich an der Spitze stehe; es gibt da sehr viel Leute, die es geradezu als einen Kulturfaktor ansehen, wenn die Meininger Kapelle reist. Einer unserer bekanntesten deutschen Künstler schreibt mir betreff des Berliner Concerts: „Verschiedene meiner Kollegen versicherten mir, daß Ihr Debüt als Dirigent in Berlin für sie geradezu eine Offenbarung bedeutet hätte, u. daß Ihre Art zu dirigieren, abgesehen von deren Vollendung an sich, berufen sei, ein wirksames Gegengewicht gegen die Hysterie zu bilden, die in der Interpretationskunst unserer Tage vorläufig noch Trumpf ist. Also kommen Sie nur weiter mit Ihrem Orchester nach Berlin. Es gilt hier eine Mission zu erfüllen!“
Heute vormittag war ein Musikenthusiast bei mir, der mir – ohne jegliches Zuthun meinerseits – anbot: er wollte ebenfalls garantieren, wenn ich mit dem Meininger Hoforchester mal was ganz Besonderes machen wollte! Der Herr bat mich noch, ich sollte ihn ja nicht vergessen!
Heute vormittag hab’ ich nun die Konferenz mit den Herren in Eisenach gehabt; es ist die Angelegenheit so geordnet worden, daß die Herren die bisherigen Einnahmen in Eisenach garantieren und eventuelle Überschüsse natürlich auch uns zu gute kommen. Das ist entschieden die beste Lösung der Angelegenheit, von der ich Ew. Hoheit schon in meinem letzten Briefe unterthänigst schrieb.
Für Ew. Hoheit so gnädiges Telegram betr. der Vollendung des Concerts im alten Styl meinen unterthänigsten Dank.
Ich bin soeben dabei, Schreibfehler etc. aus dem Manuskript zu entfernen, Vortragszeichen einzutragen etc. In 5 Tagen geht das Werk in Druck. Ruhe zu gönnen, das hab’ ich nicht nötig; ich fühle mich so frisch u. munter u. hab’ schon wieder was Neues skizziert: „An die Hoffnung“ op. 124 (Fr. Hölderlin) für eine Altstime mit Orchester. Bis 1. Juni geht auch dieses Werk in Druck; dann geht’s sofort an
op. 125: Eine Nachtmusik für Orchester
Notturno-Scherzo-Finale.
(Elfentanz-Helios!)
op. 126: Römischer Triumphgesang für Männerchor u. Orchester.
(H. Lingg)
Das Gefühl der Ermüdung kenne ich überhaupt nicht; 6 Stunden Schlaf genügen vollständig. Ich bin jetzt 10 Jahre verheiratet und habe in den 10 Jahren nicht 10 Tage Ferien zusammenhängend mir gegönnt. Auf der Eisenbahn komponiere ich; ich sitze stillvergnügt in meiner Koupéecke und komponiere; mein Gedächtnis ist so entwickelt, daß [ich] all das da Komponierte behalte und dann sogleich oder nach Monaten zu Papier bringe ohne Entwurf. So ist z.B. das Concert im alten Styl größtentheils bei Eisenbahnfahrten entstanden, so daß ich die 83 Manuskriptseiten lange Partitur in nicht ganz 3 Wochen aus dem Gedächtnis gleich ins Reine schreiben konnte; die „sog.“ Skizze enthält vielleicht je ein bis zwei Noten pro Takt.
Ich freue mich so sehr auf den Moment, wo ich Ew. Hoheit unterthänigst das Originalmanuskript zusenden darf; ich glaube annehmen zu dürfen, daß Ew. Hoheit erstaunt sein werden, wie „blitzblank“ und „zierlich“ die Partitur aussieht.
Ich bin jetzt auch dabei schon die Partituren für die Orchesterconcerte für nächsten Winter zu bezeichnen!
Unterdessen hatte ich auch Antrag, mit der Hofkapelle nach Antwerpen u. Brüssel zu gehen im nächsten Winter; ich mußte leider ablehnen, da es zeitlich nicht mehr geht im nächsten Winter. Diese Sache muß ich mal zu einer großen Tournée der „Meininger“ durch ganz Holland u. Belgien kristallisieren; vielleicht geht’s schon im Winter 1913/14.
Die „Fühler“ dazu hab’ ich schon ausgestreckt. Ich selbst habe eine Einladung erhalten von der Kgl. Akademie in Rom, dort nächsten Winter zu dirigieren, – leider ohne die „Meininger“. Wenn ich nächsten Winter nach Rom gehe – vorausgesetzt, daß Ew. Hoheit dazu gnädigst den Urlaub ertheilen – so versuche ich durch Beziehungen zum König von Italien – die Schwester der Königin von Italien ist sehr musikalisch; ich hatte die hohe Ehre, dieser Prinzessin beim Großherzog von Hessen vorgestellt zu werden, anläßlich der Aufführung meines 100. Psalms in Darmstadt — es so zu deichseln, ob nicht die Meininger Hofkapelle mal offiziell von der italienischen Regierung eingeladen werden könnte, nach Rom zu kommen; nämlich die Schwester der Königin von Italien sagte mir damals, ich sollte nicht vergessen, ihr Nachricht zukommen zu lassen, wenn ich mal nach Rom „zur Musik“ käme. – Das sind ja noch Luftschlösser, die ich da baue – hoffentlich lassen sie sich verwirklichen.
Sodann gestatte ich mir, Ew. Hoheit unterthänigst noch folgende Änderung in den Preisen für die Orchesterconcerte in Meiningen vorzuschlagen: wäre es nicht praktisch, die ersten 2 Reihen des 1. Parketts billiger – vielleicht 2 M – zu geben; diese Plätze sind immer leer, da zu nah am Orchester; ich hoffe aber, Interesse für diese Plätze dadurch zu erwecken, daß man sie billiger gibt; vielleicht 1,50 M–2 M. Darf ich um Ew. Hoheit gnädigste Entscheidung in dieser Angelegenheit bitten.
Mit den ebenso herzlichsten als unterthänigsten Wünschen für Ew. Hoheit u. gnädigster Frau Baronin Befinden u. dem Ausdrucke der ehrfurchtsvollsten Gefühle
Ew. Hoheit unterthänigster Diener
Reger.
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Max Reger to Georg II. Herzog von Sachsen-Meiningen, Meiningen, 10th May 1912, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01010057.html, last check: 12th November 2024.
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