Martha Ruben

Correspondence

Gender
female
Profession
music pedagogue
Birth
1876, [day/month unknown]
Death
1950, [day/month unknown]
MRI-Identifier
mri_pers_00179

Name
Martha Ruben
Used Name
Martha Ruben

References to Reger
    Correspondence
References to others

1.

1.1.

Martha Ruben (undatiert). – Fotoabzug im Max-Reger-Institut, Karlsruhe.
Martha Ruben (undatiert). – Fotoabzug im Max-Reger-Institut, Karlsruhe.

Martha Ruben wurde 1876 als Tochter eines Arztes in Wien geboren. Sie war eine Enkelin des Malers und Prager wie auch Wiener Akademiedirektors Christian Ruben. Die Altistin wirkte wohl vor allem als Konzertsängerin (vertreten von dem Wiener Concertbureau Alexander Rosé) sowie als Klavier- und Gesangslehrerin in ihrer Heimatstadt. Laut der Deutschen Kunst- und Musik-Zeitung konnte sie “zu unseren besten Konzertsängerinnen gerechnet werden. Ihr schönes, sammetweiches Organ ist so recht geeignet, allen Stimmungen gerecht zu werden. Ihr Vortrag wird von einer Natürlichkeit und echt künstlerische[n] Ruhe und Vornehmheit beherrscht, wie man sie selten antrifft.” 1 Ein Rezensent der Linzer Tages-Post hingegen befand, “man müsste Frl. Ruben öfter hören, um sich mit dem eigenartig dunklen Timbre und dem etwas gepreßten Organe vertraut zu machen” 2. Im November 1902 gab sie gemeinsam mit Franz Bergen in Wien einen Hugo-Wolf-Abend. Martha Ruben starb 1950.


1
Zitiert nach Salzburger Volksblatt Nr. 230 vom 9. Oktober 1905, S. 4.
2
Tages-Post Nr. 248 vom 28. Oktober 1905, S. 8.

1. Reger-Bezug

Martha Ruben und Max Reger gaben erstmals am 21. November 1905 einen gemeinsamen Liederabend in München. Der sich in der Folge ergebende Kontakt zu ihren Eltern bescherte Reger u.a. einen Splitter von Beethovens Sarg und Wagners Totenmaske: “Sie haben mich durch dieses wundervolle, in seiner Art eben einzig dastehende Geschenk zu einem [dreifach unterstrichen:] so gedemütigten Menschen gemacht! […] Verzeihen Sie, wenn ich so schlecht schreibe, aber ich bin tathsächlich so erregt, so aus allen Bahnen geschmissen, daß ich diese beiden Reliquien par excellance [sic] habe!” 1 Als Freundin des Hauses Reger führte Martha Ruben während Elsa Regers Klinik- und Kuraufenthalt von Februar bis Juli 1908 zusammen mit Regers Schüler Paul Aron den Reger’schen Haushalt in Leipzig und kümmerte sich um die Adoptivtochter Christa. Fritz Stein erinnerte sich, “dass es zu einem gewaltigen Krach kam, als einmal Fräulein Ruben, während Frau Reger verreist war, Reger beim Kopfwaschen half, und darüber eine gewaltige Eifersuchts-Szene zwischen Fräulein Ruben und Frau Reger losbrach, worauf Fräulein Ruben aus Leipzig verschwand”.2 Der Kontakt blieb nichtsdestoweniger bestehen.

Reger widmete ihr das Lied Neue Fülle op. 104 Nr. 1 und schenkte ihr zudem die Stichvorlage des Minnelieds op. 76 Nr. 21, zwei Fragmente aus dem 3. Satz des Violinkonzerts A-dur op. 101, den Entwurf zum ersten Teil des 100. Psalms op. 106, den Entwurf der Nr. 3 aus den Drei Duetten für Sopran und Alt mit Klavierbegleitung op. 111a sowie das fragmentarische Manuskript der Bläserserenade WoO I/9.


1
Brief vom 23. Mai 1908 an das Ehepaar Ruben, Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Ep. Ms. 344.
2
Brief Fritz Steins vom 25. Mai 1955 an Ottmar Schreiber, Max-Reger-Institut, Karlsruhe.
Object reference

Martha Ruben, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00179.html, last check: 23rd November 2024.

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