Berg am Starnberger See, 12th September 1904

Max Reger to Henri Hinrichsen, C.F. Peters Ltd & Co. KG

Object type
Letter
Date
12th September 1904 (source)
Sent location
Berg am Starnberger See
Source location
DE,
München,
Bayerische Staatsbibliothek,
Fasc. germ. 61, 27

Senders
  • Max Reger

Incipit
Sehr geehrter Herr!
Für so schnelle Übersendung der 240 M Honorar für die Hugo […]

Regesta
dankt für Übersendung des Honorars für die Wolf-Bearbeitung [Wolf-B6], sendet Honorarquittung zurück • dankt für Übersendung der Belegexemplare [der Orgelstücke] op. 80 und bittet um Versendung von Rezensionsexemplaren an ausgewählte Empfänger • gratuliert zu dem von Karl Straube herausgegebenen Band Alte Meister • bekräftigt sein öffentliches Stillschweigen bezüglich der Bearbeitung der Brandenburgischen Konzerte [Bach-B9] • erbittet Studienpartitur der 5. Sinfonie von Gustav Mahler • berichtet über Selbstmorde im Starnberger See
Remarks

Publications

Max Reger, Briefwechsel mit dem Verlag C. F. Peters, hrsg. von Susanne Popp u. Susanne Shigihara, Bonn 1995 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 13), S. 100–103

1.

[Gedruckter Briefkopf:]
Max Reger
München
Preysingstrasse 1 b|I. z.Z. Berg am Starnberger See, den 12. Sept. 1904.

Sehr geehrter Herr!
Für so schnelle Übersendung der 240 M Honorar für die Hugo Wolf–Bearb. [RWV Wolf-B6] schönsten Dank! Quittung liegt anbei!
Heute früh erhielt ich auch die Exemplare von op 80 u. sende ich Ihnen hierfür u. für die ausgezeichnet schöne Ausstattung dieses Werkes meinen verbindlichsten Dank! Bitte, versenden Sie nun von op 80 Recensionsexemplar an alle Musikzeitungen (auch Blätter für Haus- u. Kirchenmusik) u. Klavierlehrer) Sodann wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie so freundlich wären je ein Recensionsexemplar op 80 Heft I u. II ferner zu senden an die Herren
a) Walter Fischer, Berlin S./Urbanstraße 130
b.) Rob. Frenzel, Schneeberg, Königreich Sachsen Organist an St. Wolfgang
c.) Georg Stolz, Tonkünstler Chemnitz, Dietzelstraße.
Für umgehendste Sendung an diese Herren wäre ich Ihnen aufs herzlichste verbunden. Nicht wahr, an Herrn Straube haben Sie ein Exemplar von op 80 gegeben? Schönsten Dank im Voraus für alle Ihre Mühen.

Nun, muß ich Ihnen nochmals extra gratulieren zu dem Band „Alte Meister“ vom Maestro Straube. Das ist eine Publikation allerersten Ranges! Wenn Sie wieder derartige Arbeiten haben, so geben Sie dieselben doch immer Herrn Straube; der Band „Alte Meister“ ist mit eminenter Überlegenheit u. vollster Beherrschung des Stoffes gemacht – kurzum eine Publikation, um die Sie alle Verlage beneiden werden! Ich bin nicht nur sehr stolz über die Dedikation, sondern tiefst befriedigt, daß durch diesen Band mal unserer „Modernität“ deutlich u. grausam vor Augen gehalten wird, wie unendlich hoch die alten Meister über der „Moderne“ stehen!
Selbstredend halte ich tiefstes Silentium wegen der „brandenburgischen Konzerte!“ Ich werde Ihnen die Bearbeitungen [dann RWV Bach-B9] (nach u. nach je eine) so früh senden, daß Sie die Bearbeitungen alle bequem bis spätestens nächstes Jahr (September) (alle 6) veröffentlichen können! Sind Sie damit einverstanden? Überhetzen möchte ich die Arbeiten nicht, da diese Musik zu schön ist, als daß selbe „eilig“ gemacht werden dürfte!
Nun hätte ich noch eine Bitte, für deren frdl. Erfüllung ich Ihnen sehr verbunden wäre! Wollten Sie mir nicht eine Partitur zur (Studienausgabe) der V. Symphonie von Mahler zukommen lassen? Ich wäre Ihnen für frdl. Sendung derselben sehr verbunden, da mich Mahler aufs Lebhafteste interessiert! Ich bin nämlich von jedem Musiker, der ernsthaft schafft, aufs Äußerste interessiert! Schönsten Dank im Voraus für Ihre frdl. Sendung!
Für Ihre frdl. Wünsche betr. meines Aufenthaltes in Berg schönsten Dank! Es ist hier sehr schön, und rudere ich tagtäglich ein Stündchen auf dem See. Leider hat der Aufenthalt auch sein Unschönes! Es ist „Mode“, sich im Starnberger See zu ertränken oder zu verunglücken! So hat sich gestern abend in unserer nächsten Nähe wieder eine Frau mit 2 Kindlein im Alter von 2 u. 4 Jahren ertränkt. Die Unglücksstätte, wo König Ludwig II verunglückte (es traf ihn der Herzschlag – er ist nicht ertrunken) liegt von meiner Wohnung 5 Minuten entfernt – u. diese Stelle scheint merkwürdige Anziehungskraft zu haben.
Nun beste Grüße u. nochmals schönsten Dank
Ihres ergebensten
Max Reger

Object reference

Max Reger to Henri Hinrichsen, C.F. Peters Ltd & Co. KG, Berg am Starnberger See, 12th September 1904, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01001869.html, last check: 14th November 2024.

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