1st September 1902

Max Reger to Elsa Reger

Object type
Letter
Date
1st September 1902 (source)
Sent location
-
Source location
DE,
Karlsruhe,
Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung,
Ep. Ms. 1785

Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Mein lieb, lieb Herzensbräutchen!
Du, Schatzl, komm, ich muß Dir viel Kußl […]

Regesta
schwärmt von den 14 Tagen, an denen sie sich gesehen haben • freut sich auf ihren Besuch in 8 Tagen • sie fehlt ihm • legt einen Brief an ihre Mutter bei, sowie Kritiken, 2 Lieder und Präludium und Fuge für Orgel [WoO IV/10], die sie dem Pfarrer Baum weitergeben soll • sendet ihr 70 Mark • teilt mit, dass der Orgelkonzert mit seinen Werken in Augsburg wahrscheinlich am 18. Februar stattfinden wird • bittet sie aufgebrauchte Möbel beim Schreiner reparieren zu lassen
Remarks

Publications

1.

1. Sept. 1902

Mein lieb, lieb Herzensbräutchen!
Du, Schatzl, komm, ich muß Dir viel Kußl geben zum Dank; für die so schönen, schönen 14 Tage an Deiner Seite! Du – warst immer so so gut, so lieb zu mir u. danke ich Dir so sehr für Deine Liebe! Du weißt ja, wie unendlich gerne ich Dich habe, wie lieb ich Dich hab! Ich freue mich schon so sehr auf nächsten Sonnabend in 8 Tagen, wo Du kommst u. sehne mich so unendlich nach Dir! Weißt, ich kann mich gar nicht eingewöhnen hier, immer und immer fehlst [vierfach unterstrichen:]Du mir! Ich hab Dich so lieb u sehne mich so sehr nach Dir! Ach, weißt, ich entbehre Dich so sehr, so unendlich! Ich kann mich gar nicht eingewöhnen! Gelt, Du kommst balde, balde zu mir! Bitte, bitte; laß mich nicht allzulange warten; ich sehne mich zu sehr nach Dir!
Anbei Brief an Deine Frau Mama; bitte sehr, ihr denselben übergeben zu wollen, dann Signale No 39, wo Seite 741 Kritik über mich steht, u. nochmals 1 Exemplar der 2 Lieder u. noch 2 Exemplare von Präl. und Fuge für Orgel [WoO IV/10], wovon Du 1 Exemplar Herrn Pfarrer Baum für seinen Organisten geben sollst!
Ach, es gibt heute schauderhaft viele Briefe zu schreiben! Es hat sich eine Unmenge angesammelt; beim Schreiner war ich schon; in dem Briefe an Deine Frau Mama steht die Adresse! Wie bist Du denn Sonntags nach Hause gekommen? Ich habe mich so sehr gesorgt u sorge mich immer noch so sehr, u hab’ nicht eher Ruhe als bis ich morgen früh Nachricht habe!
Und solche, solche, solche Sehnsucht hab ich nach Dir; mein süß süß Lieb; komm, komm bitte recht balde zu mir; bitte, bitte, komm sehr, sehr bald!
Anbei sende ich Dir per Postanweisung 70 M; was mehr ist an Geld, das thue bitte in die Kasse für Butter- u. Käsemesser! Gelt, wenn Postsachen kommen an mich, die wichtig sind, sende mir sie bitte!
Gelt, jeden Tag erhalte ich Nachricht von Dir; [vierfach unterstrichen:] ich sehne mich so sehr! Wie geht es denn Deiner Frau Mama! Soeben fällt mir zu meinem Schrecken ein, daß ich in meinem Briefe an sie ganz vergessen habe, ihr die schönsten u besten Wünsche für ihre Gesundheit zu senden! Bitte, sag ihr, sie möchte das freundlichst entschuldigen, aber es gibt heute so elend viel Briefe zu schreiben. Sag ihr also meine herzlichsten Wünsche fur ihre Gesundheit! Gelt! Gelt Du kommst recht, recht balde, ich sehne, sehne mich so sehr nach Dir! Heute müssen alle Briefe so schnell als möglich geschrieben werden, denn es ist arg, sehr arg, was ich alles erledigen muß!
Das Orgelconcert mit nur Reger in Augsburg ist am 18. Februar wahrscheinlich!
Gelt, Du bist nicht böse, wenn ich heute nur 4 Seiten schreiben kann; aber ich muß wieder mal einen Verlegerabschluß machen u. es gibt so viele Briefe zu beantworten; u. aufschieben, kann ich’s nicht, da ich so, so viel, viel schrecklich viel Arbeit an Komposition!
Emma macht einen Kursus zur Verbesserung der Schrift mit; das Honorar (20 M) hab ich ihr gegeben heute früh!
Gelt, sendet bitte [dreifach unterstrichen:] umgehend die Möbel, welche hergerichtet werden sollen, direkt an den Schreiner per Frachtgut!
Vergiß nicht, den Photographierahmen fü[r] meim [= mein] Bild für Deine Frau Mama in Reichenhall zu besorgen! Den ganzen Kopf voller allermöglichen Pläne habe ich u. so geht es wieder ruhelos zu! Ich kann gar nicht ergewöhnen [= eingewöhnen] – ich sehne mich so unendlich nach Dir u. hab Dich so unsagbar lieb! Gelt, Du bleibst mir treu u. gut u. verläßt mich nicht – Du weißt, [vierfach unterstrichen:] wie gerne ich Dich habe! Lob [leb] wohl, schreibe mir recht [dreifach unterstrichen:]baldigst, viel Dank, viel Kußle zum Dank für Deine Karten die ich vorfand! Grüße von meinen Eltern u Emma an Dich u. schönste Grüße von mir an Berthel, Tante Resi u. Fräulein Christine u. Moppi! Und Dir, meiner so unendlich heiß geliebten lieben süßen, süßen Braut sende ich unzählige, unzählige heiße süße Küsse!
Immer so treuest Dein
Max.

[am Seitenrand:] Bitte nicht böse sein, wenn der Brief so kurz ist, aber es gibt zu viel zu thun. Viel Dank nochmals für alles! Schreib mir recht bald bitte, bitte.

Object reference

Max Reger to Elsa Reger, 1st September 1902, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01004018.html, last check: 21st November 2024.

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