Susanne Triepel

Performer

Gender
female
Profession
singer
Birth
23rd July 1869
Death
24th June 1953
MRI-Identifier
mri_pers_00133

Name
Susanne Triepel
Used Name
Susanne Triepel
Further Names
!Dessoir ()

References to Reger
    Performer
References to others

1.

1.1.

Susanne Dessoir (undatiert). – Abgebildet in , hrsg. von
                            Friedrich Jansa, 2. Ausgabe Leipzig 1911.
Susanne Dessoir (undatiert). – Abgebildet in Deutsche Tonkünstler und Musiker in Wort und Bild, hrsg. von Friedrich Jansa, 2. Ausgabe Leipzig 1911.

Susanne Triepel wurde am 23. Juli 1869 in Grünberg (Niederschlesien, heute: Zielona Góra) geboren. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie u.a. bei Amalie Joachim (der Gattin von Joseph Joachim) und, wie etwa auch Lula Mysz-Gmeiner, bei Etelka Gerster. 1899 heiratete sie den Berliner Philosophen und Geiger Max Dessoir. In ihrer Karriere zunächst als Oratoriensängerin muss es wohl, wie einer Rezension vom 4. März 1902 zu entnehmen ist, einen gesundheitsbedingten Knick gegeben haben: “Ihre Stimme soll inzwischen verloren gewesen sein; nun ist sie wiedergewonnen, und zwar nicht in der früheren prächtigen Verfassung, aber so, daß sie dem künstlerischen Eigenwissen ihrer Besitzerin durchaus gehorsam ist.” (Reichsbote) Und sie “singt immer noch so intelligent wie früher, mit einem so restlosen Aufgehen in der Sache” (Die Musik). Robert Kahn widmete ihr 1906 seine Sieben Lieder aus »Jungbrunnen« von Paul Heyse op. 46. Ab 1912 wirkte sie als Gesangspädagogin in Berlin. In diesem Jahr gab sie auch gemeinsam mit »ihrem« Pianisten Bruno Hinze-Reinhold Kleine Lieder. Eine Sammlung von Liedern aus alter Zeit, Kinderliedern und Volksweisen (Erstes Dessoir-Album) heraus, die mehrere Auflagen erlebten, und denen wohl 1914 Eine Sammlung von deutschen und ausländischen Volksweisen (»Zweites Dessoir-Album«) folgte. Susanne Dessoir starb am 24. Juni 1953 in Königstein (Taunus).

1. Reger-Bezug

Susanne Dessoir bzw. Triepel gehört zu den frühen Reger-Sängerinnen und zu den wenigen, die ein ganzes Opus nicht nur auf-, sondern sogar uraufführten (Opus 31); andererseits ist nur ein einziges gemeinsames Konzert mit Reger dokumentiert (vgl. Aufführungen). 1902 hielt Reger schon allein aus praktischen Erwägungen große Stücke auf sie: “Ich glaube, daß der Liederabend Dessoir hier für mich von sehr, sehr großem Nutzen wäre! Nicht zu vergessen ist auch, daß Frau Dessoir uns für den [Ludwig] Hess abend in Berlin wieder sehr viel nützen kann u. sicher in ihren Kreisen dafür famos Propaganda machen wird. Außerdem wäre Frau Dessoir – u. ist sie auch – für die Zukunft immer gerne bereit Reger nach Kräften zu singen!” 1 Das Ehepaar Reger pflegte auch privaten Umgang mit dem Ehepaar Dessoir.2 Elsa Reger fand nur begeisterte Worte: “Susanne Dessoir auf dem Podium war ein unvergeßlicher Anblick, so wunderschön stand sie da oben, und da sie genau wußte, was ihrer Stimme, ihrer Art am besten lag, war es ein Genuß, sie zu hören und – zu sehen.” 3 Dieser Eindruck wird durch eine Konzert-Rezension bestätigt: “Wie die Sängerin den Ausdruck im Gesang mimisch unterstützte, ohne dabei die Grenze des im Konzertsaal Zulässigen zu überschreiten und den intimen Charakter ihrer Kleinkunst zu zerstören, war bewunderungswürdig.” 4 Im Herbst 1903 empfahl Reger Ludwig Hess anstelle von Susanne Dessoir, da diese sich “in letzter Zeit weniger mit meinen Liedern beschäftigt hat” 5. Im Frühjahr 1904 muss es dann zu einem einschneidenden Vorfall gekommen sein, da Reger am 13. Juni dem Geiger Ossip Schnirlin “à discretion” anvertraute, dass “sich besagte Dame gegen mich sehr sehr sehr wenig nett benommen” habe und dass auch Karl Straube “in Zukunft nicht mehr mit der Dame concertieren” werde6.


1
Brief vom 9. Dezember 1902 an den Verlag Lauterbach & Kuhn, in Lauterbach & Kuhn-Briefe 1, S. 54.
2
Vgl. etwa Postkarte vom 2. März 1903 an Bertha von Seckendorff, Meininger Museen (Sammlung Musikgeschichte/Max-Reger-Archiv), Signatur: Br 023/1.
3
 Elsa Reger 1930, S. 44.
4
Rezension eines Liederabends vom Oktober 1905 in Leipzig, in Musikalisches Wochenblatt 36. Jg., S. 806.
5
Brief vom 25. Oktober 1903 an Edmund von Hellmer, Bibliothek und Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde Wien.
6
Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Ep. Ms. 372.
Object reference

Susanne Triepel, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00133.html, last check: 21st November 2024.

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