Otto Julius Bierbaum
Correspondence, Lyricist
- Correspondence, Lyricist
- –
1.
1.1.
Otto Julius Bierbaum zählte zu “den zentralen Figuren des literarischen Feldes” der letzten Jahrhundertwende in Deutschland.1 Er wurde am 28. Juni 1865 in Grünberg/Schlesien geboren und verbrachte seine Kindheit in Leipzig und Dresden. Ab 1885 studierte er Philosophie und Rechtswissenschaften in Zürich, Leipzig, München und Berlin, wo er auch Sinologie betrieb. 1887 zwang ihn die Insolvenz des Vaters, des Konditors Otto Bierbaum, zum Abbruch des Studiums. Er zog stattdessen nach München und schrieb seine ersten Feuilletons und Kritiken für verschiedene Zeitschriften; ab 1890 arbeitete er beim Börsen-Courier. Im gleichen Jahr freundete er sich u.a. mit Detlev von Liliencron an, dem er 1892 seine Erlebten Gedichte widmete, die Lyrik und Prosa als Wechselspiel darbieten. Auch pflegte er guten Kontakt zu dem Schriftsteller Michael Georg Conrad, mit dem er 1890 den Literatur- und Theaterverein Gesellschaft für modernes Leben gründete.
Erste Bekanntschaft erlangte Bierbaum mit seinen Studentenbeichten (1892). Nach Zwischenstationen in Berlin, wo er bei der Zeitschrift Die Freie Bühne/Neue Deutsche Rundschau mitwirkte und Gründungsmitglied der Zeitschrift Pan war (1893–1895), und Südtirol kehrte er 1897 nach München zurück und schrieb unter anderem für die Zeitschrift Simplicissimus. Sein Werk Stilpe, ein »Roman aus der Froschperspektive« (1897), erlangte die Anerkennung des Naturalisten Arno Holz sowie von Ernst von Wolzogen, der sich darin Anregungen für sein Kabarett »Überbrettl« holte. 1899 rief Bierbaum zusammen mit Rudolf Alexander Schröder und Alfred Walter Heymel die Zeitschrift Die Insel ins Leben, in der zahlreiche Protagonisten der zeitgenössischen Literatur publizierten, darunter Liliencron, Hugo von Hofmannsthal, Holz, Maurice Maeterlinck, Paul Verlaine, Richard Dehmel u.v.m. Das monatlich erscheinende Blatt, das auch Maßstäbe in der illustratorischen Gestaltung setzte, wurde 1902 eingestellt, legte aber den Grundstein des Verlags Die Insel.2 1901 erschien der Lyrik-Sammelband Deutsche Chansons (u.a. mit Gedichten von Liliencron und Dehmel).
Nach einem enttäuschenden Intermezzo in Wien als Redakteur der Zeitschrift Die Zeit feierte er, wiederum in München, einen Erfolg mit seinem Gedichtband Irrgarten der Liebe (1901). Bierbaum war einer der ersten Automobilisten seiner Zeit, der seine Reiseerlebnisse dokumentierte (u.a. Eine empfindsame Reise im Automobil, 1903). Literarisch wandte er sich jedoch “zusehends von der Moderne ab” 3 und stellte unter anderem Anthologien klassischer Autoren zusammen, z.B. in dem ab 1905 erscheinenden Goethe-Kalender. Die von ihm zusammengestellte Reihe Bücherei der Abtei Thelem (ab 1910) enthielt Texte aus dem 18. Jahrhundert.
1909 übersiedelte Bierbaum nach Dresden, wo er am 1. Februar 1910 verstarb.
Bierbaums Werk ist durch eine Verknüpfung von Leben und Schreiben geprägt, bei der die “Grenzen zwischen Kunst und Leben durchlässig” 4 sind. In Anlehnung an Liliencron sollte in seiner bewusst modernen Lyrik nicht die Form, sondern “der Bezug zur „Lebenswelt“ als poetologische Instanz” wirksam sein, “die Einmaligkeit in der Referenz auf ein Erlebnis” 5. In den Deutschen Chansons zielte er darauf, Gedichte zu schaffen, die “nicht bloß im stillen Kämmerlein gelesen, sondern vor einer erheiterungslustigen Menge gesungen werden mögen. Angewandte Lyrik, – da haben Sie unser Schlagwort.” 6Als Herausgeber zahlreicher Zeitschriften und Protagonist der Münchner Kulturszene hatte Bierbaum eine exponierte “Stellung im Netzwerk der Moderne« inne” 7; Ergebnis einer solchermaßen vernetzten Arbeit ist der 1909 erschienene Roman der XII, den Bierbaum mit elf weiteren Autoren bzw. Autorinnen herausgab, darunter Gustav Falke, Hermann Bahr und Gabriele Reuter.
Bierbaums Werke erlebten bis in die 1920er-Jahre zahlreiche Auflagen. Sein Roman Prinz Kuckuck (1906–08) wurde 1919 verfilmt. Sein rastloses Schaffen brachte ihm jedoch schon zu Lebzeiten den Vorwurf der Vielschreiberei ein; Bierbaum selbst nannte dies selbstironisch das “„ewige Bücher-Bücher-Bücher-machen“” 8
1.2.
Maximilian Bern wurde als Maximilian Bernstein am 13. November 1849 in Cherson (damals Russisches Zarenreich, heute Ukraine) geboren und starb am 9. September 1923 in Berlin. Sein Vater war ein angesehener Arzt und bekleidete in seiner Heimatstadt mehrere Ehrenämter, darunter jenes eines Hofrats.9 Nach dem frühen Tod des Vaters siedelte Maximilian Bern mit seiner Mutter und den Geschwistern 1862 nach Wien über. Der Verlust des Familienvermögens zwang ihn, 1873 sein Philosophiestudium in Wien aufzugeben. Er schloss sich zeitweilig als Lehrer einer Kunstreiterstruppe an und erteilte den Artistenkindern Unterricht, um sich dann aber ganz der freien schriftstellerischen Tätigkeit zuzuwenden. Bern lebte in Wien, Hamburg, Leipzig, Dresden, Frankfurt a. M. und München. 1885 zog er nach Paris. Dort heiratete er die Schauspielerin Olga Wohlbrück. Aus der Ehe, die 1897 geschieden wurde, ging die Tochter Vera (1888-1967) hervor. Sie wurde, wie ihre Eltern, Schauspielerin und Schriftstellerin. Ferner hatte er eine Adoptivtochter, Irma Strunz (geb. 1887), die ebenfalls Schauspielerin war.10 Von 1888 bis zu seinem Tod an Entkräftung 1923 wohnte Maximilian Bern in Berlin. Am Ende seines Lebens hatte die Inflation sein beträchtliches Vermögen vernichtet. Das Bankguthaben von 100.000 Mark hatte nur noch den Gegenwert eines Trambillets.11 Den Hungertod Berns nahmen mehrere Zeitungen zum Anlass, um den Nachruf mit der Erörterung der schwierigen Lebensbedingungen gerade von freischaffenden Künstlern im Nachkriegsdeutschland zu verbinden.12
Bern trat ab Mitte der 1870er Jahre mit Novellen erfolgreich literarisch in Erscheinung.13 Es folgten Lustspiele und Brettl-Lyrik. Bereits ab Ende der 1870er Jahre verlegte sich Bern in erster Linie auf die Zusammenstellung populärer Gedicht-Anthologien und Almanache für den allgemeinen Hausgebrauch, für Kinder- und Jugendliche, zur religiösen und patriotischen Erbauung sowie Sammlungen von Märchen, Fabeln und Sinnsprüchen.
1.3. As lyricist
Otto Julius Bierbaum gehört zu den am häufigsten vertonten Dichtern der letzten Jahrhundertwende.14
Parallelvertonungen zu Reger
- Traum durch die Dämmerung
- Richard Strauss, Nr. 1 aus: Drei Lieder nach Gedichten von Otto Julius Bierbaum op. 29 (1895)
- A. von Sponer, Nr. 2 aus: Drei Lieder op. 12 (1899)
- Wolfgang Jordan, Nr. 8 aus: Träume. Acht Lieder (1899)
- Christian Sinding, Nr. 8 aus: Nemt, frouve, disen kranz und andre Gedichte von Otto Julius Bierbaum op. 57 (1903)
- Vitězslav Novák, Nr. 2 aus: Erotikon op. 46 (1912)
- Flieder
- Oskar Fried, Nr. 3 aus: Vier Lieder op. 3 (1896)
- Anna Cramer, Nr. 2 aus: Fünf Gedichte op. 2 (1907)
- Bernard van Dieren, Nr. 2 aus: Drei Lieder (1908)
- Christian Sinding, Nr. 2 aus: Sieben Gedichte aus Otto Julius Bierbaums „Der neubestellte Irrgarten der Liebe“ op. 85 (1909)
- Henry Kimball Hadley, Opus 42 Nr. 1, Titel: Stille, träumende Frühlingsnacht (1911)
- »Frauenhaar«
- Heinrich Molbe (d. i. Freiherr Heinrich von Bach), Nr. 2 aus: Sechs Lieder von Otto Julius Bierbaum op. 106 (1903)
- Schmied Schmerz
- Alexander von Fielitz, Nr. 3 aus: Sechs Gedichte op. 54 (1896)
- Carita von Horst, Nr. 6 aus: Sechs Lieder
- Margarete Schweikert, 1920 (nicht publiziert)
- Karl Weigl, Nr. 7 aus: Sieben Gesänge op. 1
- Nachtgang
- Richard Strauss, Nr. 3 aus: Drei Lieder nach Gedichten von Otto Julius Bierbaum op. 29 (1895)
- Alexander von Fielitz, Nr. 4 aus: Sechs Gedichte op. 54 (1896)
- Wilhelm Mauke, Nr. 3 aus: Drei Gesänge (1900)
- Alban Berg, Nr. 26 aus: Jugendlieder Bd. I (1901–1904)
- Heinrich Molbe (d. i. Freiherr Heinrich von Bach), Nr. 6 aus: Sechs Lieder von Otto Julius Bierbaum op. 108 (1903)
- Freundliche Vision
- Richard Strauss, Nr. 1 aus: Fünf Lieder nach Gedichten von Otto Julius Bierbaum und Karl Henckell op. 48 (1900)
- Aus der Ferne in der Nacht
- Erich J. Wolff, Nr. 5 aus: Neun Lieder op. 12 (1907)
- Moses Pergament, 1918
- Ritter rät dem Knappen dies
- Julius Weismann, Nr. 5 aus: Fünf Lieder op. 7 (1902)
- Heinrich Molbe (d. i. Freiherr Heinrich von Bach), Nr. 1 aus: Sechs Lieder von Otto Julius Bierbaum op. 107 (1903)
- Gegen Abend
- Felix vom Rath, Nr. 1 aus: Drei Lieder op. 5 (1901)
- Letzte Bitte
- Clemens Schultze-Biesantz, Nr. 9 aus: In Freud’ und Leid. Zwölf Lieder (1897)
- Siegmund von Hausegger, Nr. 14 aus: Lieder und Gesänge op. 5 (1898)
- Karl Weigl, 1904/1905
- Max Schillings, op. 14b (1910)
Weitere Vertonungen (Auswahl)
- Alban Berg
- Lied des Schiffermädels, Nr. 6 aus: Jugendlieder, Bd. I (1901-04) (1902)
- Anna Cramer
- Fünf Gedichte op. 2 (1907)
- Erwachen in den grellen Tag, Nr. 1 aus: Sechs Lieder op. 4 (1910)
- Ave Rosa, Nr. 2 aus: Sechs Lieder op. 4 (1910)
- Michel mit der Lanze, Nr. 3 aus Sechs Lieder op. 4 (1910)
- Alexander von Fielitz
- Drei Narrenlieder op. 47 (1896)
- Die Nonne op. 51 (1896)
- Der Tod krönt die Unschuld, Nr. 1 aus: Vier Lieder op. 62 (1897)
- Wenn wir alt sein werden, Nr. 2 aus: Vier Lieder op. 62 (1897)
- Sehnsucht, Nr. 4 aus: Neue Gedichte op. 69 (1898)
- Müde, Nr. 3 aus: Vier Gedichte op. 77
- Oskar Fried
- Die schwarze Laute, Nr. 1 in: Vier Lieder op. 3 (1896)
- Schlagende Herzen, Nr. 2 aus: Vier Lieder op. 3 (1896)
- Die Mauer entlang, wo das Wässerchen rinnt, Nr. 1 aus: Drei Lieder op. 4 (1896)
- Der Tod krönt die Unschuld, Nr. 2 aus: Drei Lieder op. 5 (1901)
- Sommernachtslied, Nr. 4 aus: Sieben Lieder op. 7
- Morgenständchen, Nr. 7 aus: Sieben Lieder op. 7
- Paul Graener
- Die schwarze Laute, Nr. 2 aus: Fünf Lieder op. 29 (1911)
- Lied aus Bethlehem, Nr. 4 aus: Vier Lieder op. 40 (1916)
- Sieben Lieder nach Gedichten von O. J. Bierbaum op. 70 (1925)
- Gustav Gutheil
- Zwei Prinzessen, Nr. 1 aus: Sechs Lieder op. 14 (1905)
- Joseph Haas
- Dunkle, schöne Nacht, Nr. 3 aus: Drei Lieder op. 1 (1904)
- Siegmund von Hausegger
- Sehnsucht, Nr. 3 aus: Lieder und Gesänge (1898)
- Ekstase, Nr. 4 aus: Lieder und Gesänge (1898)
- Das Lied von Ferne, Nr. 5 aus: Lieder und Gesänge (1898)
- Komm her und lass dich küssen, Nr. 9 aus: Lieder und Gesänge (1898)
- ?, Nr. 10 aus: Lieder und Gesänge (1898)
- Winter, Nr. 16 aus: Lieder und Gesänge (1898)
- Mit trockenen Blumen, Nr. 18 aus: Lieder und Gesänge (1898)
- Glaube nur, Nr. 21 aus: Lieder und Gesänge (1899)
- Genug, Nr. 22 aus: Lieder und Gesänge (1899)
- Weihenacht, 1899
- Hans Hermann
- Abendlied, Nr. 1 aus: Duette für zwei Singstimmen mit Pianoforte op. 2 (1897)
- Der jungen Hexe Lied, Nr. 2 aus: Vier Lieder op. 52 (1903)
- Die schwarze Laute, Nr. 5 aus: [Sechs] Lieder für eine Singstimme mit Mason und Hamlin-Harmonium (1899)
- Die Nonne, Nr. 4 aus: Sechs Gesänge op. 10 (1897)
- Unschuld, Nr. 1 aus: Lieder an meine Braut
- Engelbert Humperdinck
- Zeitlied
- Sándor Jemnitz
- Hinter der grünen Weide, Nr. 5 aus: Neun Lieder op. 2 (1917)
- Robert Kahn
- Stiller Zwiegesang, Nr. 9 aus: Neun Duette mit Klavierbegleitung op. 43 (1905)
- Wilhelm Kienzl
- Rieke im Manöver singt, Nr. 9 aus: Moderne Lyrik. Zwölf Lieder und Gesänge op. 71 (1905)
- Geflüster im Gange, Nr. 11 aus: Moderne Lyrik. Zwölf Lieder und Gesänge op. 71 (1905)
- Eduard Künneke
- Toskanisches Mädchenlied, Nr. 3 aus: 4 Lieder op. 9 (1919)
- Alma Mahler
- Laue Sommernacht, Nr. 3 aus: Fünf Lieder (1910)
- Licht in der Nacht, Nr. 1 aus: Vier Lieder (1915)
- Ekstase, Nr. 2 aus: Fünf Gesänge (1924)
- Joseph Marx
- Sang des Schiffermädels, unveröffentlicht (1902)
- In der Nacht, unveröffentlicht (ca. 1904)
- Erkki Melartin
- Am Tag freut uns die Sonne, Nr. 7 aus: 7 Lieder op. 42 (1900)
- Traum, Nr. 1 aus: Lieder mit Klavier op. 77 (1908)
- Die heiligen drei Könige der Eleno, Nr. 6 aus: Sechs Lieder op. 109 (1899?)
- Arnold Mendelssohn
- Gigerlette, 1912
- Lied in der Nacht, 1914
- Heinrich Molbe (d. i. Freiherr Heinrich von Bach)
- Sechs Lieder von Otto Julius Bierbaum op. 105 (1903)
- Sechs Lieder von Otto Julius Bierbaum op. 106 (1903)
- Sechs Lieder von Otto Julius Bierbaum op. 107 (1903)
- Sechs Lieder von Otto Julius Bierbaum op. 108 (1903)
- Moses Pergament
- Der jungen Hexe Lied, 1919
- Felix vom Rath
- Drei Lieder op. 5 (1901)
- Artur Schnabel
- Tanzlied, Nr. 10 aus: Zehn Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, Heft 2 op. 11 (1902)
- Arnold Schönberg
- Gigerlette, Nr. 6 aus: Brettl-Lieder (1901)
- Christian Sinding
- Sieben Gedichte aus Otto Julius Bierbaums "Der neubestellte Irrgarten der Liebe" op. 85 (1909)
- Vier Gedichte von Otto Julius Bierbaum op. 101 (1909)
- Hans August Friedrich Zincke genannt Sommer
- Laridah, Nr. 1 aus: Fünf Brettl‑Lieder op. 34 (1901)
- Stiller Zwiegesang, Nr. 5 aus: Fünf Brettl‑Lieder op. 34 (1901)
- Der Brautführer, 1901
- Alfred von Sponer
- Abendlied, Nr. 4 aus op. 13
- Rudi Stephan
- Sonntag, Nr. 1 aus: Sieben Lieder nach verschiedenen Dichtern (1913)
- Richard Strauss
- Wir beide wollen springen, WoO 90 (1896)
- Schlagende Herzen, Nr. 2 aus: Drei Lieder nach Gedichten von Otto Julius Bierbaum op. 29 (1894-5)
- Junghexenlied, Nr. 2 aus: Fünf Lieder op. 39 (1898)
- Ludwig Thuille
- Drei Lieder nach Gedichten von Otto Julius Bierbaum op. 15 (1899)
- Des Narren Regenlied, Nr. 3 aus: 5 Lieder op. 19
- Traumsommernacht op. 25
- Devotionale, Nr. 1 aus: 4 Lieder op. 27
- Der Tod krönt die Unschuld, Nr. 1 aus: Drei Lieder op. 32 (1905)
- Neujahrslied, 1901
- Ernst Toch
- Die Straßburger Münster-Engelchen, Nr. 3 aus op. 41 (1928)
- Karl Weigl
- Lied des Schiffermädels, Nr. 3 aus: 3 Mädchenlieder op. 12 (1908)
- Liebeslied, Nr. 1 aus: Six Love-songs ("Liebeslieder") op. 22 (1908)
- Die schwarze Laute, 1904/5
- Das Wunder am Baume, 1904/5
- Der Vogel, 1904/5
- Maikaterlied, 1904-5
- Zuversicht in Pan, 1904-5
- Julius Weismann
- Der Vogel, Nr. 8 aus: Acht Lieder op. 5 (1899/1902)
- Sommer, Nr. 4 aus Zehn Lieder op. 6 (1901/2)
- Scherzo, Nr. 5 aus: Zehn Lieder op. 6 (1901/2)
- Ich hört ein himmlisch Lachen, Nr. 9 aus: Zehn Lieder op. 6 (1901/2)
- Morgenständchen, Nr. 1 aus: Fünf Lieder op. 7 (1902)
- Andacht zu meiner Welt, Nr. 2 aus: Fünf Lieder op. 7 (1902)
- Das Mädchen am Teiche singt, Nr. 5 aus: Fünf Lieder op. 16 (1903/5)
- Erich J. Wolff
- Es ist ein bisschen Sonnenschein, Nr. 3 aus: Sechs Lieder nach verschiedenen Dichtern op. 13 (1907)
- Die schwarze Laute, Nr. 7 in: Lieder (1914)
- Erich Zeisl
- Jannette, unpubliziert (1925)
- Gigerlette, unpubliziert (ca. 1925)
- Banger Abend (1931)
- Alexander Zemlinsky
- Ehetanzlied, Nr. 1 aus: Sechs Lieder und Gesänge op. 10 (1901?)
Aus Berns vermutlich schmalem lyrischen Œuvre wurden einige Texte vertont. Die Namen der Komponisten sind, mit Ausnahme Regers, heute nicht mehr präsent.
Parallelvertonungen zu Reger
- Guido Nakonz: Mit Rosen bestreut, Heft I, Nr. 7 aus: Kinderlieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 3 (1883)
Weitere Vertonungen
- Eugen Hildach: Warum, Nr. 1 aus Zwei Lieder op. 4 (1877)
- Hermann Riedel: Was mich zu dir so mächtig zog, Nr. 1 aus Fünf Lieder op. 13 (1881)
- Max Wolf: Was mich zu dir so mächtig zog, Nr. 1 aus Zwei Lieder op. 23 (1881)
- Erik Meyer-Helmund: Warum, Nr. 2 aus Vier Lieder op. 1 (1882)
- Adalbert von Goldschmidt: Warum, Nr. 16 aus Lieder und Gesänge (1883)
- Erik Meyer-Helmund: Was mich zu dir so mächtig zog, Nr. 2 aus Drei Lieder op. 27 (1886)
- Max Loewengard: Warum, Nr. 3 aus Acht Lieder (1891)
- Erik Meyer-Helmund: In der Frühlingsnacht aus Neue Lieder Nr. 5 (1895)
- Hans Hermann: Warum, Nr. 5 aus Sechs Gesänge op. 36 (1895)
- Hans Hermann: Frühlingsnacht, Nr. 2 aus Sechs Lieder op. 41 (nach 1895)
- Hugo Holz: Die Frühlingsnacht ist lau und lind, Nr. 1 aus Vier Lieder op. 1 (1898)
- Wilhelm Berger: Trutzlied op. 77 (1899)
- Fritz Fuhrmeister: Warum Nr. 1 aus Sechs Lieder op. 4 (1900)
- Albert Ulrich: Trutzlied, Nr. 1 aus Drei Lieder im Volkston oo. 6 (1901)
- Pauline von Erdmannsdörfer-Fichtner: Was mich zu dir so mächtig zog, Nr. 2 aus Vier Lieder
1. Reger-Bezug
Reger lernte Bierbaums Lyrik über dessen Erlebte Gedichte kennen, aus denen er im Sommer 1899 in seinen Lied-Opera 35, 37 und WoO VII/22 vier Texte vertonte. Auch seinem ehemaligen Wiesbadener Kommilitonen Gustav Cords legte er das Buch als kompositorische Textvorlagen ans Herz.1 Im August 1900 wandte sich Reger dann brieflich an den Dichter, gab sich als “eifriger, aufrichtigster Verehrer” von dessen Gedichten zu erkennen, erkundigte sich nach “weiteren Lyrikbänden” und erbot sich: “Im Falle es Sie interessiert, mache ich mir ein Vergnügen daraus Ihnen die Gedichte, welche ich von Ihnen in Musik setzte, zu übersenden.” (Brief vom 14. August) Eine Antwort Bierbaums ist nicht bekannt; auch kam es wohl zu keiner Begegnung beider in München, zumal Reger in Bierbaums autobiografischen Werken nicht erwähnt wird.2 Regers Vorgehen, Bierbaum von seinen Liedern erst nach dessen Erscheinen in Kenntnis zu setzen, mag den “literarische[n] Übervater der Münchner Schule” 3 – er war unter anderem mit Ludwig Thuille eng gefreundet und auch mit Richard Strauss in Kontakt – brüskiert haben. Auch die Eingriffe in Bierbaums Texte, die sich in einigen Liedern als “eklatant” 4 darstellen, könnten für Verärgerung gesorgt haben.5 Reger wiederum kritisierte Bierbaums Lyrik nach den Erlebten Gedichten, die er “lange nicht mehr mit jener idealen Weichheit u. Keuschheit” gestaltet fand (Brief vom 27. Juni 1900 an Ella Kerndl), bezeichnete dessen Entscheidung, einzelne Gedichte in seinen Lyrikbänden mehrfach zu publizieren, gar als “literarischen Diebstahl”, und führte aus: “[…] der Mann hat sich ausgegeben! Er ist so zu Einseitigkeit gekommen, daß ich fast bezweifle, ob es ihm noch gelingt, daß er seinem Schaffen noch eine andere, kräftigere Richtung geben kann!” (Brief vom 24. Juni 1901 an Josef Loritz). Nichtsdestotrotz vertonte er bis 1903 weitere sechs Gedichte Bierbaums: zwei aus den Erlebten Gedichten und vier aus dem Irrgarten der Liebe.
2. Reger-Bezug
Reger
Ein persönlicher Kontakt zwischen Reger und Bern ist nicht nachweisbar. Reger gibt Maximilian Bern als Textdichter des Liedes Mit Rosen bestreut" (Nr. 12) aus den Schlichten Weisenop. 76 an. Eine Veröffentlichung des Gedichts ist nicht auffindbar, möglicherweise wurde es in einer Zeitschrift oder Zeitung publiziert. Regers Vorlage war aber auch nicht das Gedicht, sondern eine Vertonung von Guido Nakonz6 Auf die Anthologien Berns griff Reger jedoch bei seinen Textrecherchen mehrfach zurück. Die zwischen 1889 und 1891 enstandenen Jugendlieder WoO VII/7-12 basieren auf Gedichten, die sämtlich auch in der Anthologie Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode (10. Auflage, Leipzig 1886) zu finden sind.7 Nach den Jugendliedern, die noch in Weiden entstanden, hat Reger lediglich ein Gedicht vertont, das aus dieser Anthologie zu stammen scheint. Es handelt sich um Dein Auge von Felix Dahn, das die Sechs Lieder op. 35 von 1899 eröffnet. Erst 1905 finden sich in den Vier Gesängen op. 88 wieder Gedichtvertonungen, die auch Bern in seine Zusammenstellungen aufgenommen hatte. Stelldichein von Ludwig Hörmann von Hörbach, das Reger als Opus 88 Nr. 2 vertonte, findet sich in Maximilian Berns Anthologie Herzenstöne .8 Spatz und Spätzin, bei Reger Opus 88 Nr. 4, kommt zwar auch in Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode vor, Reger könnte das Gedicht aber auch in Ludwig Jacobowskis Anthologie Neue Lieder der besten neueren Dichter für's VolkLudwig Jacobowski, Neue Lieder der besten neueren Dichter für's Volk, Berlin 1899. entnommen haben. Diese Anthologie war für Reger ebenfalls eine gern konsultierte Fundgrube für Textvorlagen.
Object reference
Otto Julius Bierbaum, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00316.html, last check: 21st November 2024.
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