Maria Philippi
Correspondence, Performer
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1.
1.1.
Maria Philippi wurde am 26. Juli 1875 in Basel1 als Tochter des Seidenbandfabrikanten Josef Victor Philippi und seiner Frau Elisabeth, geb. Cantador, geboren.2 Ihr Wunsch, Sängerin zu werden, beruhte wohl auf dem Erlebnis einer Aufführung der Bach’schen Matthäus-Passion im Basler Münster.3 Sie studierte bei Emil Hegar in Basel (1895), bei Julius Stockhausen in Frankfurt am Main (1895–1898) und bei Pauline Viardot-Garcia in Paris (1899).4
Am 17. März 1900 war sie eine der Solistinnen in Josef Rheinbergers Montfort bei einer Aufführung in München-Gladbach,5 am 2. Juli 1900 trat sie in München bei einem Schweizer Tonkünstlern gewidmeten Abend unter Leitung von Friedrich Hegar auf.6 Bereits im Jahr darauf gehörte sie u.a. neben Aaltje Noordewier-Redinggius zu den für eine Aufführung der 9. Symphonie beim Eisenacher Beethoven-Fest unter Leitung von Fritz Steinbach verpflichteten “hervorragenden Künstlern”.7 1903 war sie beim Tonkünstlerfest des ADMV in Basel die Solistin in Hans Hubers Caenis für Männerchor, Altsolo und Orchester op. 101 und wirkte auch bei dem Konzert mit, in welchem Karl Straube Regers Opera 27 und 57 spielte. Beim Leipziger Bach-Fest 1908 gab sie nach Auffassung von Walter Niemann “in ihrer unendlich schlichten, natürlichen und so aus innerstem Herzen strömenden Wärme den echtesten Bach”.8 1917 veranstaltete sie gemeinsam mit August Schmid-Lindner einen Liederabend im Gedenken an den im Jahr zuvor verstorbenen Fritz Steinbach und sang dabei u.a. die Vier ernsten Gesänge von Johannes Brahms: “Die Größe und Tiefe des Ausdrucks, der aus diesen Gesängen entgegenweht, lebendig erstehen zu lassen, kann nur einem künstlerischen Nachschaffen von idealer Art gelingen. Maria Philippi darf man ein solch reines, echtes und tiefes Künstlertum zusprechen. Wollen und Können, von ernstester und vornehmster Prägung, haben bei ihr in harmonischem Vereine sich zu jener Höhe erhoben, auf der nur künstlerischem Adelsmenschentum Platz gebührt.”9 Von 1925 bis 1939 leitete sie eine Gesangsmeisterklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln, kehrte bei Kriegsausbruch in die Schweiz zurück und unterrichtete bis zu ihrem Tod in Basel und Zürich.
Maria Philippi starb am 17. Juni 1944 in Zürich an einem langjährigen Herzleiden.
1. Reger-Bezug
Es ist eigentlich erstaunlich, dass Reger Maria Philippi erst 1908 für die Uraufführung des Weihegesangs WoO V/6 in Jena als Sängerin engagierte, da sie ihm doch bereits 1903 in Basel hätte auffallen müssen. Es ist auch lediglich ein Brief erhalten, der sich auf Jena bezieht. Immerhin konzertierten sie am 21. Februar 1913 in Frankfurt a.M. einmal gemeinsam (Lieder von Schubert, Brahms und Wolf), Philippis Interpretation von An die Hoffnung op. 124 am Abend zuvor konnte Reger jedoch erleben. In ihrem Unterricht pflegte Maria Philippi wohl weiterhin Reger-Lieder.1
Object reference
Maria Philippi, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00537.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.
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